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Der Pilz des Monats Juni 2006


- Grasgrüner Birkentäubling –
- Russula aeruginea –
- Norwegisch: Grønnkremle –
- guter Speisepilz? kein Speisepilz?
leicht giftiger Pilz?
siehe Aufstellung unter „Verwertung“–
Gattungszuordnung
Der Grasgrüne Birkentäubling ist einzuordnen in die
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Ohrlappenpilzverwandten (Auriculariales)
- Familie der Ohrlappenpilzartigen (Auriculariaceae)
- Gattung der Ohrlappenpilze (Auricularia)
Der Grasgrüne Birkentäubling in der Literatur
Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.
Beschreibung der Art:
Hut bis 10 (12) cm, jung gewölbt, bald ausgebreitet bis leicht trichterig; Huthaut glatt, besonders feucht, deutlich schmierig und glänzend, farbvariabel in allen Grüntönen und Schattierungen von olivgelblich bis kräftig grün, eingewachsen radialfasrig, Rand gerieft und die Riefen sind mit kleinen Höckern besetzt
Lamellen dicht gedrängt, erst fast weiß dann butterfarben cremegelb, oft mit braunen Flecken, nicht besonders spröde und oft gegabelt.
Stiel 4 - 8 cm lang, bis 2 cm breit fein runzelig, weiß, zur Basis hin schwach rostfarben. Fleisch weiß und fest.
Geruch unbedeutend.
Geschmack im Allgemeinen mild jedoch des öfteren nach längerem Kauen auch etwas schärflich.
Sporenpulver satt cremegelb.
Vorkommen:
Juni bis Oktober im Gras unter Birken und, bei uns seltener, dafür öfters in Skandinavien, auch unter Fichten. Der Pilz bevorzugt kalkarme, versauerte Böden wie sie in den nährstoffarmen aber feuchten Mittelgebirgsregionen Skandinaviens häufig sind.
Verwechslungen:
Es gibt mehrere grüne Täublinge, die mit dem hier beschriebenen Grasgrünen Birkentäubling verwechselt werden können. Da sind unter anderem der Frauentäubling, Russula cyanoxantha, norwegisch: Broket kremle, in seiner grünhütigen Variante,

- Frauentäubling –
- Russula cyanoxantha –
- Norwegisch: Broket kremle –
- sehr guter Speisepilz –
dann der gerne unter Eichen stehende Grüngefelderte Täubling, Russula virescens, norw.: Rutekremle,


- Grüngefelderte Täubling –
- Russula virescens –
- Norwegisch: Rutekremle –
- sehr guter Speisepilz –
Sodann ist nicht zu vergessen der Grüne Speisetäubling, Russula heterophylla, norw.: Gaffelkremle
(noch kein Bild vorhanden)
und zum Schluss noch der Hellgrüne Heringstäubling, Russula elaeodes, norw.: Olivengrønn Sildekremle
(noch kein Bild vorhanden)
Eine Verwechslung dieser Täublinge untereinander und mit dem Grasgrünen Birkentäubling ist allerdings für den Sammler folgenlos, da diese Arten alle essbar sind.
Leider kommt es insbesondere bei Pilzneulingen immer wieder zu Verwechslungen mit dem Grünen Knollenblätterpilz, Amanita phalloides, Grønn fluesopp, dem giftigsten Pilz unserer Wälder, eine Verwechslung mit fatalen, um nicht zu sagen oftmals tödlichen Folgen.
Aus diesem Grunde sollten grüne Täublinge nur dann zu Speisezwecken geerntet werden, wenn dem passionierten Pilzsammler sowohl die Gattungsmerkmale der Täublinge, als auch und in besonders gutem Maße die wichtigsten Bestimmungsmerkmale des grüne Knollenblätterpilzes (grüner Hut mit teils großflächigen weißen Hüllresten, Ring am Stiel, Stiel in Hutfarbe genattert, dicke Knolle mit weißer lappiger Scheide, Geruch unangenehm bis widerlich süßlich an Kunsthonig mit einem Hauch Aasgeruch erinnernd), sehr gut bekannt sind.

- Grüner Knollenblätterpilz –
- Amanita phalloides –
- Norwegisch: Grønn fluesopp –
- tödlich giftiger Pilz –
Verwertung:
Entsprechend dem Hinweis den wir bereits oben unter dem ersten Bild gaben, kommt hier zunächst eine Aufstellung der sich widersprechenden Angaben zur Essbarkeit des Grasgrünen Birkentäublings, die wir verschiedenen Pilz-Büchern mit verschiedenen Autoren entnommen haben:
Der große BLV-Pilzführer |
Speisepilz in kleinen Mengen, roh giftig, erzeugt auch normal gekocht in größerer Menge genossen Übelkeit und Erbrechen |
Der große Kosmos-Pilzführer |
Kein Speisepilz / roh giftig |
Sopp i Norden og Europa |
essbar und gut |
1200 Pilze |
essbar |
Svampar / Pilze |
essbar |
Pareys Buch der Pilze |
unverträglich |
Pilze der Schweiz Bd. VI |
ungenießbar |
Ausbildungsstelle für Pilzsachverständige in Hornberg/Schwarzwald Leiter Walter Pätzold: |
essbar, wenn mild |
Aus diesem babylonischen Durcheinander, was die Beurteilung der Essbarkeit des grasgrünen Birkentäublings angeht, bleibt nur ein einzig mögliches Fazit zu ziehen: Der Pilz ist wohl im normal zubereiteten, also gekochten Zustand nicht giftig. Ob er allerdings auch schmeckt wird wohl – siehe oben - individuell sehr unterschiedlich beurteilt und jeder Pilzsammler, der auch gern mal einen Täubling mit in seinen Sammelkorb legt, muss für sich selbst herausfinden, ob dieser Pilz für ihn als Speisepilz infrage kommt oder nicht. Nach mehreren Eigenversuchen durch den Autor, sowohl für sich allein, als auch zusammen mit Freunden, kann der hier beschriebene Täubling, gründlich gekocht nur als sehr guter Speisepilz, nicht nur geschmacklich, sondern auch was die Verträglichkeit anbelangt, bezeichnet werden.
Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes
Täublinge sind im allgemeinen sehr wohlschmeckend und verdienen immer, als Einzelgericht zubereitet zu werden. Allerdings findet man häufiger eine gute Waldpilzmischung und da sind dann einige Täublinge mit dabei. Lassen Sie die Täublinge ruhig in der Pfanne mitschmoren, sie geben dem Gericht einen leckeren Geschmack. Tipps für die Zubereitung, ob als Einzel- oder als Mischgericht können Sie jedenfalls unserer Rezeptseite entnehmen.
- Mischpilzpfanne nach Art des Hauses
Besonderer Tipp für Nordlandreisende
Der Grasgrüne Birkentäubling gilt in Norwegen als ein beliebter, guter Speisepilz, der von Kennern gern und oft gesammelt wird.
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