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Der Pilz des Monats September 2001
- Herbsttrompete -
- Craterellus cornucopioides (L.:Fr.) Pers. -
- Norwegisch: Svart trompetsopp -
- hervorragender Gewürzpilz -
Gattungsbeschreibung laut Ewald Gerhardt:
Die Herbsttrompete ist einzuordnen in die
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Nichtblätterpilze (Aphyllophorales)
- Familie der Leistlings-/Pfifferlingsverwandten (Cantharellaceae)
- Gattung der Trompeten (Craterellus)
Die Herbsttrompete in der Literatur
Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.
Beschreibung der Art
Kurzcharakteristik
Fruchtkörper bis 10 (15) cm hoch, am oberen Trichterende 2 - 6 cm breit, mit gleichmäßiger Verjüngung des Stiels, der an der Stielbasis nur noch 0,5 - 1 cm breit ist. Die Form kann an ein Füllhorn, manchmal aber auch an eine Trompete erinnern. Der Pilz ist innen hohl mit wellig verbogenem, fast umgeschlagen wirkendem Hutrand, wenn auch von einem Hut kaum gesprochen werden kann. Innenseite graubraun bis schwarz, jung, etwas filzig-schuppig, Außenseite hell rauchgrau im Jungstadium, glatt wirkend, bei näherem Hinsehen jedoch leicht adrig bis runzelig gerippt., dünnfleischig, Fleisch elastisch, mit angenehmem, fruchtartigem Geruch, im Alter eher zäh und Geruch dann auch mehr gummiartig. Spp. (Sporenpulver) weiß.
ACHTUNG
Durch die grauschwarze Farbe ist nur schwer festzustellen, ob der Pilz vielleicht zu alt und schon vergammelt ist. Gute Anzeichen für einen frischen Pilz sind: Das Äussere des Pilzes ist glatt ohne große schwarze Flecken und einheitlich rauchgrau gefärbt. Im Innern ist er schwarz-braun aber nicht reinschwarz, das Fleisch fühlt sich dünn aber fest an.
- Herbsttrompete -
- Craterellus cornucopioides (L.:Fr.) Pers. -
- Norwegisch: Svart trompetsopp -
- hervorragender Gewürzpilz -
Vorkommen:
Mykorrhizabildner mit Rotbuche und Eiche; in Norwegen und dem restlichen Skandinavien jedoch auch gerne mit Haselnuss. Die Herbsttrompete bevorzugt lehmige, kalkhaltige, etwas verdichtete Böden. Erscheinungszeit Sommer bis Spätherbst
Verwechslung
Eine Verwechslung ist nur mit dem Grauen Leistling, Cantharellus cinereus, Syn.: Pseudocraterellus cinereus, Grå trompetkantarell oder mit der Krausen Kraterelle auch vollstieliger Leistling genannt, Pseudocraterellus undulatus, Grå trompetsopp, möglich, was jedoch in beiden Fällen ohne Folgen bliebe, da auch diese Pilzarten gute Speisepilze sind.
Daher auch hierzu eine Kurzbeschreibung:
a) Grauer Leistling: deutlich kleinerer Habitus, Hutunterseite mehr mit lamellenartigen Leisten, Stiel dunkler gefärbt als die Hutunterseite. Gleiche Erscheinungszeit, gleiche Mykorrhizapartner und gleiche Verwertung. Kommen gerne in dichten Trauben vergesellschaftet mit der Herbsttrompete vor.
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- Grauer Leistling -
- Cantharellus cinereus -
- Norwegisch: Grå trompetkantarell -
- eßbar, in D jedoch als Seltenheit zu schonen -
b) Krause Kraterelle / vollstieliger Leistling: Habitus 1 - 5 cm breit, trichterförmig, stark wellig verbogen, kraus, graubraune Farbe, Leisten adrig-runzelig graubeige, Stiel voll oder höchstens mit dünner hohler Röhre, Fleisch dünn, Geruch angenehm pilzig, Spp. hell ockerfarben. Büschelig im Laubwald, Erscheinungszeit und Verwertung wie bei den beiden anderen Arten.
- Krause Kantarelle -
- Pseudocraterellus undulatus-
- Norwegisch: Grå trompetsopp -
- eßbar, in D jedoch als Seltenheit zu schonen -
Verwertung:
Die Herbsttrompete eignet sich eigentlich nicht zum direkten Verzehr als Pilzgemüse und entsprechende Versuche endeten meist enttäuschend, wenn auch die Norweger in einigen Pilzbüchern das Gegenteil behaupten. Geht man nach deren Empfehlung, ist der Pilz bestens geeignet als würzige Beilage (mitgekocht) in braunen Soßen zu Wildgerichten.
- Herbsttrompete -
- Craterellus cornucopioides (L.:Fr.) Pers. -
- Norwegisch: Svart trompetsopp -
- hervorragender Gewürzpilz -
Getrocknet ist sie jedoch auf jeden Fall ein besonderer Genuss, sowohl als Gewürzpulver als auch einzeln zubereitet, z.B. kleingehakt als Füllung zu weißem Fleisch oder in großen Stücken in einer klaren Suppe.
Grundsätzlich sei jedoch gesagt, dass das untere Drittel der Stielbasis (in dem sich auch gerne die Spinnen, Schnecken, Asseln und sonstiges Kleingetier verbergen) etwas bitter schmeckt und deshalb weggeschnitten werden sollte. Wer also weiß, dass er auf "Herbsttrompetenjagd" geht, sollte vorsorglich eine Schere mit in den Wald nehmen, die Ernte fällt leichter und das Fundgut ist auch sauberer.
Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes
- Klare Gemüsebrühe mit Herbsttrompeten als Einlage
- Putenrouladenmedaillons mit Herbsttrompetenfüllung in Preiselbeer-Morio-Muskat-Weinsoße
- Pilzstreugewürz
Besonderer Tipp für Nordlandreisende:
Die Nordgrenze befindet sich in Trøndelag/Norwegen, etwa auf der Höhe von Trondheim. In Ermangelung der Buchen-/Eichen-Laubwälder kann der Pilz dort auch im Fichtenwald vorkommen.
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