Der Pilz des Monats Oktober 2001

Semmelstoppelpilz

Semmelstoppelpilz

- Semmelstoppelpilz -
- Hydnum repandum L.: Fr. -
- Norwegisch: Blek piggsopp -
- hervorragender Speisepilz -

Gattungsbeschreibung laut Ewald Gerhardt:

Die Herbsttrompete ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Nichtblätterpilze (Aphyllophorales)
- Familie der Stachelingsartigen (Hydnaceae)
- Gattung der Stoppelpilze (Hydnum)



Der Semmelstoppelpilz in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 564
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 478
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 076
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 1036
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 107

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.



Beschreibung der Art

Kurzcharakteristik

Hut 3/7-10/15 cm Durchmesser, semmel- bis orangegelb, auch fast weißlich, unregelmäßig polsterförmig. Auf der Unterseite des Hutes befinden sich dicht gedrängt 0,3-1,5 cm lange Stacheln, z. T. am Stiel etwas herablaufend. Stiel vollfleischig, außen glatt, creme-chromgelblich, Fleisch fest, aber ähnlich dem Fleisch der Täublinge, gerne nach allen Richtungen hin zerbrechlich, später mürbe. Geschmack mild, im älteren Zustand bitterlich.

Vorkommen:

Von Juli bis November in allen Laub- und Nadelwäldern, besonders häufig auf Kalkböden.

Verwechslung

Oftmals wird eine hellere und kräftiger gewachsene, meist im Laubwald vorkommende Art, als eigentlicher Semmel-Stoppelpilz bezeichnet, während man bei einer kleinwüchsigeren und auf dem Hut mehr semmel- bis orangerötlichen Art, die eher im Nadelwald wächst, vom Rotgelben Stoppelpilz spricht.

Rotgelber Semmelstoppelpilz  Rotgelber Semmelstoppelpilz

- Rotgelber Semmelstoppelpilz -
- Hydnum repandum var. rufescens -
- Norwegisch: Rødgul piggsopp -
- sehr guter Speisepilz -

Allerdings sind alle sonstigen Merkmale der beiden Variationen völlig gleich, sodass der Laie sie unbesorgt in einen Topf werfen und als "Semmel-Stoppelpilz" bezeichnen kann. Es gibt keine giftigen Doppelgänger.

Siehe hierzu auch unsere Abhandlung im Kapitel zu den sogenannten "Sechs sicheren Pilzarten" in Norwegen.

Verwertung:

Das trockene und feste Fleisch hält sich lange Zeit frisch, weshalb der Pilz in Gegenden mit reichlichem Vorkommen auch als Marktpilz Beachtung findet. Verwerten kann man den Pilz genauso wie den Pfifferling, und es gibt nicht wenige Leute, die der Meinung sind, dass der Semmel-Stoppelpilz dem Pfifferling an Aroma und Geschmack um nichts nachsteht.

Auch der Autor bereitet Pfifferlinge und Semmel-Stoppelpilze sehr gerne zusammen in einer Pfanne zu. Besonders das bekannte Pilzomelette lässt sich mit dieser Pilzart hervorragend zubereiten. Petersilie hebt das Geschmackserlebnis dabei nochmals deutlich an. Die genaue Zubereitung einer solchen Köstlichkeit wird im Herbst auf unserer Rezeptseite nachzulesen sein.

Trocknen, einfrieren und einkochen? Kein Problem! Lediglich die im Alter deutlich bitteren Stoppeln sollten ab einer Größe von mehr als 5 mm in jedem Falle entfernt werden. Dazu dreht man am besten das Pilzmesser um und schabt mit der stumpfen Rückseite die Stoppeln einfach vom Hutfleisch ab.


Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes

- Pilzragout auf Toast


Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Selten hat der Autor so viele Semmel-Stoppelpilze gefunden wie in Norwegen und zum Teil von ganz erheblicher Größe, sodass der Pilzkorb schnell gefüllt war. Allerdings schmecken auch den Maden die Semmel-Stoppelpilze besser als die Pfifferlinge. Wer wurmfreie Ware haben will, muss sich also schon die Mühe machen, die Pilze mindestens einmal in der Mitte durchzuschneiden.