Der Pilz des Monats März 2008

Gemeiner Muschelkrempling

Gemeiner Muschelkrempling

Gemeiner Muschelkrempling

- Gemeiner Muschelkrempling –
- Tapinella panuoides/Paxillus panuoides –
- Norwegisch: Huspluggsopp –
- kein Speisepilz –


Gattungszuordnung

Der Gemeine Muschelkrempling ist einzuordnen in die
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Röhrlingsverwandten (Boletales)
- Familie der Kremplingsartigen (Paxillaceae)
- Gattung der Muschelkremplinge (Tapinella)


Der Gemeine Muschelkrempling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 400/1
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 92/1
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 177/1
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 105
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 232/2
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 50/3

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.


Beschreibung der Art:

Hut bis 10 cm breit, ockergelblich, bräunlichorange auch cremefarben, muschel- bis fächerförmig mit verbogenem, gewelltem und lange eingerolltem Rand, samtig matt und feinfilzig, ohne direkten Stiel. Der Hut verschmälert sich zu einer stielartigen Basis an der seitlichen Anwachsstelle. Die Lamellen sind weisslich bis orange- bis ockergelb-rötlich ja sogar bis schwach zimtfarbig, es sind viele Gabelungen vorhanden und am Boden sind sie mit Anastomosen (Queradern) miteinander verbunden.
Das Fleisch ist weiß – gelblich, wässrig und zäh, der Geschmack ist mild. Spp. braun
Eine Unterart des Gemeinen Muschelkremplings, die an der Ansatz- (Anwachs-) Stelle violett verfärbt, wird als Tapinella panuoides, var. Ionipus, abgetrennt. Diese Art war bei uns im Garten vorgekommen, wie dieses Bild hier deutlich zeigt:


M-K var. Ionipus

- Muschelkrempling mit violetter Basis -
- Tapinella panuoides var. Ionipus -
- norw. Name nicht bekannt -



Vorkommen

Sommer bis Herbst an Nadelholz besonders Kiefer, aber auch Fichte, an Stämmen, und Stubben, an Brettern und Baubohlen, gerne in Kellern au feuchtem dort verbautem Holz, oder wie bei uns, im Garten an Fichtenpfählen, Braunfäuleerzeuger.


Verwechslungen

Der Gemeine Muschelkrempling kann leicht mit dem Orangeseitling, Phyllotopsis nidulans, norw. Ferskenhatt verwechselt werden, welcher in der Hut- und Lamellenfarbe, sowie vom Stielansatz her makroskopisch sehr ähnlich sein kann, dessen Sporenpulver sich jedoch durch seine fleischrötliche Farbe deutlich unterscheidet. Er kommt sowohl auf Laub-, als auch auf Nadelholz vor. Geruch und Geschmack sind unangenehm, weshalb er nicht als Speisepilz gilt. Seine Erscheinenszeit liegt mit April bis Juli/August sehr früh im Jahr.


- noch kein Bild vorhanden -


Sodann sind Verwechslungen noch mit anderen holzbewohnenden Kremplingen möglich, insbesondere mit dem Samtfußkrempling, der jedoch ein wesentlich stattlicherer Pilz ist und sich zudem durch seinen schwarzbraunen, samtigen Stiel und seine dunkelbraune Huthaut deutlich von der hier beschriebenen Art abgrenzt. Er wurde schon mehrfach bei den folgenden Pilze des Monats mit erwähnt und dort auch beschrieben:

- Kahler Krempling
- Erlenkrempling

Während jedoch die beiden hier zuvor erwähnten Pilze des Monats Mykorrhizapilze (Symbiosepartner zu Bäumen) sind und auf der Erde wachsen, sind sowohl der Gemeine Muschelkrempling als auch der Samtfußkrempling Saprophyten, also Totholzbesiedler, die deshalb auf Stubben und Stümpfen alter Bäume oder eben auch - siehe oben - an verbautem Holz vorkommen können.

Samtfußkrempling

- Samtfußkrempling –
- Paxillus Atromentosus –
- Norwegisch: Fløyelspluggsopp –
- jung, guter Speisepilz –



Verwertung

Der Gemeine Muschelkrempling ist kein Speisepilz, es sind daher auch keine Rezepte vorhanden.


Besonderer Tipp für Nordlandreisende

Keine, der Pilz ist auch im pilzreichen Skandinavien nicht gerade besonders häufig.