Der Pilz des Monats August 2008

Mohrenkopf-Milchling

Mohrenkopf-Milchling

- Mohrenkopf-Milchling –
- Lactarius lignyotus –
- Norwegisch: Sotriske –
- sehr guter Speisepilz –


Gattungszuordnung

Der Mohrenkopf-Milchling ist einzuordnen in die
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Täublingsverwandten (Russulales)
- Familie der Täublingsartigen (Russulaceae)
- Gattung der Milchlinge (Lactarius)


Der Mohrenkopf-Milchling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 406/3
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 428/1
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 575/1
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 945
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 564/1
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 96/5

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.


Beschreibung der Art:

Hut bis 10 cm breit, erst konvex bald flach ausgebreitet mit niedergedrückter Mitte aus der ein spitzes Buckelchen hervorragt, Hutoberfläche samtig-matt mit braunschwarzer Farbe und konzentrisch zum Buckel hin angeordneten runzeligen Furchen, Hutrand lange eingebogen, oft auch etwas gerieft, Lamellen am Stiel gerade angewachsen bis leicht herablaufend, weiß – beigefarben sich deutlich vom schwarzbraunen runzeligen Stiel absetzend, die untersten Lamellenspitzen sind zum Stiel hin in Stielfarbe getaucht, so als hätten sie eine Grenze übertreten, untermischt und teilweise gegabelt, verletzt langsam lachsfarben verfärbend.

Mohrenkopf-Milchling

- Mohrenkopf-Milchling –
- Detailfoto des Lamellenansatzes -



Stiel bis 10 x 1 cm, schwarzbraun samtig, runzelig, Innenseite ausgestopft wirkend bis hohl, Stielbasis weißlich überhaucht, Fleisch weiß, brüchig, bei Verletzung lachsrötlich verfärbend, Geruch kaum, Geschmack mild, nussig, angenehm, nur selten etwas bitter, Milch wässrig weiß, an der Luft langsam rosalich verfärbend, einer der schönsten Pilze unserer Breiten.


Vorkommen

Juli bis Oktober besonders in sauren Bergnadelwäldern (Rv 51 übers Fjell) besonders unter Fichte, einzeln oder in kleinen Trupps.


Verwechslungen

Pechschwarzer Milchling , der jedoch keinen Buckel aufweißt und dessen Lamellen von Anfang an niemals weiß sind sondern immer einen gelbbeigen Schimmer haben. Und es gibt auch die typische deutliche Abgrenzung Lamellen/Stiel nicht, der ganze Pilz ist nicht so dunkel wie der Mohrenkopf gefärbt, Stiel eher sogar heller als der Hut. Er kommt ebenfalls in Bergnadelwäldern unter Fichte vor, jedoch zumeist auf besseren Böden, sein Geschmack ist jedoch sehr scharf mit bittrer Komponente, etwas zusammenziehend.

Pechschwarzer Milchling

Pechschwarzer Milchling

Pechschwarzer Milchling

- Pechschwarzer Milchling –
- Lactarius picinus –
- Norwegisch: bekriske –
- kein Speisepilz –



Verwertung

Der Mohrenkopf-Milchling ist ßbar und sehr gut mit wunderbarem Eigengeschmack. Es lohnt sich also ihn alleine zuzubereiten. Als erster Versuch vielleicht einfach nur in Butter leicht anbraten, etwas Salz und Pfeffer darüber und auf Toast servieren. Zurzeit ist noch kein weiteres Rezept vorhanden.

Mohrenkopf Milchling


Besonderer Tipp für Nordlandreisende

In meiner näheren Heimat ist der hier beschriebene Pilz kaum zu finden, da nur knapp 150 m überm Meer liegend, aber auch im Hochtaunus ist da nur wenig zu machen. Einige wenige Funde, allerdings nie in nennenswerten Mengen hatte ich im Hochschwarzwald.
Ganz anders dagegen war es auf der Reichsstraße 51 von Balestrand nach Moskog über das Gaulafjell, dort fanden sich Plätze da konnte man fast in Mohrenkopf-Milchlingen baden, es war ein fantastisches Erlebnis und dort konnten wir zum ersten Mal diese Pilzart guten Gewissens für ein Einzelgericht sammeln. Es war ein einmaliges Erlebnis.