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Der Pilz des Monats Dezember 2003

- Maronen-Röhrling -
- Xerocomus badius (Fr.:Fr.) Kühn. ex Gilb. -
- Norwegisch: Svartbrun rørsopp -
- sehr guter Speisepilz -
Allgemeine Beschreibung:
Gattungszuordnung
Der Maronen-Röhrling ist einzuordnen in die
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Röhrlingsverwandten (Boletales)
- Familie der Rörlingsartigen (Boletaceae)
- Gattung der Filzröhrlinge (Xerocomus)
Der Maronen-Röhrling in der Literatur
Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.
Die Gattung Xerocomus, Filzröhrlinge weißt als typische Charaktereigenschaft eine trockene, filzige, samtige, wildleder- bis pfirsichhautartige Huthaut auf.
Die Stiele sind glatt, nicht genetzt und auch nicht beflockt, die Poren sind gelb bis grüngelb, verfärben auf Druck mehr oder weniger schnell blau/grünblau bis schmutzig ockergrünblau und die Röhrenschicht ist im allgemeinen sehr gut vom Hut ablösbar.
Auch in der Pilzwelt gibt es selten eine Regel ohne Ausnahme, so auch hier im Falle unseres Pilz des Monats. Der Maronenröhrling zeigt nur im aller jüngsten Wachstumsstadium Anzeichen von Hutfilz/-samt. Er verkahlt sehr rasch und wirkt dann gänzlich glatt; bei feuchter Witterung wird er sogar gerne schmierig klebrig, sodass ein Anfänger schnell auf die Idee kommen könnte, es handele sich um einen Suillus, einen Schmierröhrling (siehe Pilz des Monats August 2003), anstatt den Maronenröhrling in die Gattung der Filzröhrlinge einzustufen. Wir wollen im Folgenden versuchen, durch genaues Herausstellen seiner weiteren Artmerkmale, den Maronenröhrling besser kennen zu lernen, sodass er künftig hoffentlich sicher bestimmbar wird.
Beschreibung der Art:
Hut 2-10, in Ausnahmen bis 20 cm breit, halbkugelig dann polsterkissenförmig bis flach ausgebreitet; Oberfläche feucht schmierig-klebrig, trocken matt , alt glatt und glänzend, schokoladen- bis dunkel- (Maronen-) kastanienbraun;
Röhren bis 3 cm polsterig zum Stiel hin ausgebuchtet, erst gelblich dann durch die Sporenreife gelbgrün bis oliv gefärbt;
Poren, groß, deutlich sichtbar eckig, auf Druck sofort blaugrün verfärbend;
Stiel bis 15 cm lang und bis 4/5 cm breit, zylindrisch, fest, voll, auf hellem, beigen bis hellgelbem Grund bräunlich überfasert, zur Stielspitze hin heller, zur Stielbasis hin fast weißfilzig, glatt und immer ohne Netzzeichnung.
Fleisch, dick weißlich bis blassgelblich, im Schnitt etwas blauend, fest, im Alter hingegen weich bis fast körnig;
Geruch pilzartig sehr aromatisch;
Geschmack mild nussartig (Vorsicht, da roh sehr giftig !)
Vorkommen:
Juni bis November in ganz Europa verbreitet in sauren Nadelwäldern einzeln bis gesellig wachsend.
Wo die Erde so sauer, dass nichts mehr geht -
wo nur der Adlerfarn noch aufrecht steht,
wo mit der Umwelt nichts ist mehr los,
dort wo gedeiht Drahtschmiele und Widertonmoos,
wo nur noch Fichte und Kiefer - sind zu seh`n,
dort kannst Du den Maronenröhrling pflücken geh`n.
(Pilze Börnie)
Verwechslungen:
Der Maronenröhrling wird gerne sowohl mit den verschiedenen Steinpilzarten (man beachte deren weißes Netz auf dem Stiel) und besonders gerne mit dem Gallenröhrling (rosa Röhren, dunkles fast schwarzes rustikales Netz am Stiel und gallenbitterer Geschmack) verwechselt.
Im Falle der Steinpilze ist dies sicher kein Nachteil, im Falle der Verwechslung mit dem Gallenröhrling ist das Pilzgericht jedoch mit Sicherheit verdorben, wenn versehentlich auch nur ein einziger Pilz dieser Gattung untergemischt wurde.
Falls Sie weitere Informationen zu den genannten Verwechslungspartnern wünschen, dürfen wir Sie auf unsern Pilz des Monats Mai 2003, Steinpilz hinweisen. dort ist auch der Gallenröhrling genau beschrieben.


- Gallenröhrling -
- Tylopilus felleus -
- Norwegisch: Gallerørsopp -
- Kein Speisepilz -

- Fichtensteinpilz / Herrenpilz -
- Boletus edulis Bull.:Fries -
- Norwegisch: Steinsopp -
- hervorragender Speisepilz -

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- Fichtensteinpilz / Herrenpilz -
- Boletus edulis Bull.:Fries -
- Norwegisch: Steinsopp -
- hervorragender Speisepilz -
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- Maronenröhrling -
- Xerocomus badius -
- Norwegisch: Svartbrun rørsopp -
- sehr guter Speisepilz -
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Verwertung:
Der Maronenröhrling ist roh gefährlich giftig, gekocht jedoch eine echte Delikatesse. Er ist für alle Zubereitungsarten geeignet, bei denen eine genügende Garungszeit von mindestens 15 -20 min. und eine Erhitzung auf mindestens 80 - 90° eingehalten wird, damit der enthaltene flüchtige Giftstoff Zeit hat zu entweichen.
Es gibt viele Pilzsammler die den Maronenröhrling dem Steinpilz aufgrund seines zarten Aromas vorziehen. Allerdings sollte man zum einen die dicken Röhrenpolster (schon wegen der Madenlager zwischen Fleisch und Röhren) nicht verwenden, denn sie kochen sich schleimig und zum anderen sollte man auf das direkte Verwerten der Stiele verzichten, die sehr schnell holzig werden, ähnlich wie bei zu lange gelagertem Spargel. Genau wie beim Spargel, sollte man daher die Stiele des Maronenröhrlings von der Stielbasis her solange abschneiden, "bis das Messer durch das Stielfleisch wie durch Butter fährt". Die holzigen Stielabschnitte, genau wie die dicken abgelösten Röhrenpolster werden getrocknet und ergeben ein feines Pilzpulver für Suppen und Soßen.
Da der Maronenröhrling für die meisten Zubereitungsarten geeignet ist, hier eine kleine Auswahl von Möglichkeiten aus unserer Rezeptecke:
Besonderer Tipp für Nordlandreisende:
- Pilzragout auf Toast
- Pilzstreugewürz (Stiele und Röhren)
Besonderer Tipp für Nordlandreisende:
Kommt in ganz Skandinavien bis zur Nadelwaldgrenze reichlich vor.
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