Der Pilz des Monats September 2008

Rötlicher Lacktrichterling

Rötlicher Lacktrichterling

- Rötlicher Lacktrichterling –
- Laccaria laccata –
- Norwegisch: Vanlig lakssopp –
- guter Speisepilz–


Gattungszuordnung

Der rötliche Lacktrichterling ist einzuordnen in die
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Blätterpilzverwandten (Agaricales)
- Familie der Trichterlingsartigen (Tricholomataceae)
- Gattung der Lacktrichterlinge (Laccaria)


Der Rötliche Lacktrichterling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 158/2
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 128/2
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 215/1
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 184
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 266/2
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 146/3

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.


Beschreibung der Art:

Hut bis 4 selten 5 cm (größere Hüte vergleiche L. proxima siehe unten bei Verwechslungen), jung halbkugelig gewölbt, bald abflachend und fast trichterig vertieft, fleischrötlich bis rosabräunlich, hygrophan dann fast weißrosa werdend, Rand gerieft erscheinend (Lamellen scheinen am Rand durch) sonst glatt, Lamellen wie Hut rosabräunlich gefärbt, bisweilen etwas herablaufend, weit auseinander stehend, Stiel lang, schlank 8 bis 10 cm, zylindrisch z.T. leicht verdreht und wie Hut gefärbt, längsfaserig, Sporenpulver weiß.


Vorkommen

Juni bis zu den ersten Frösten im Nov. in Laub und Nadelwäldern, Parks usw. ohne spezielle Bodenansprüche, Saprophyten.


Verwechslungen

Die Art ist unglaublich variabel und deshalb nur sehr schwer von seinem stärksten Verwechslungspartner dem Braunroter Lacktrichterling zu unterscheiden. Manche Autoren sind deshalb auch der Meinung, dass der Pilz keinen eigenen Artrang verdient und möchten ihn lieber als Varietät des rötlichen Lacktrichterlings sehen.

Braunroter Lacktrichterling

- Braunroter Lacktrichterling auch „Großer L. –
- Laccaria proxima –
- Norwegisch: Stor lakssopp –
- guter Speisepilz–


Bei ungenauer Betrachtungsweise, kann der rötliche Lacktrichterling sogar mit dem zweifarbigen Lacktrichterling verwechselt werden.
Während für den Braunroten Lacktrichterling vor allem seine Größe (Hutdurchmesser bis zu 7 / 8 cm), sein glatter ungeriefter Hut, seine dunkleren Hutfarben und sein Vorkommen auf mehr feuchten Standorten (z.B. häufig im Torfmoos – Norwegen! -) spricht, ist der zweifarbige Lacktrichterling vor allem durch die zwei Farben, dem rosa-braun des rötlichen Lacktrichterlings und dem deutlichen amethystblau – lila des amethystfarbenen - Lacktrichterlings, auch Violetter Lacktrichterling genannt, gut gekennzeichnet.
Grundsätzlich ist dazu aber zu sagen, dass für den Laien bzw. den Speisepilzsammler eine Verwechslung der vorgenannten Arten unter einander kein Problem darstellt, da diese Arten alle eßbar sind.

zweifarbiger Lacktrichterling

zweifarbiger Lacktrichterling

- zweifarbiger Lacktrichterling –
- Laccaria bicolor –
- Norwegisch: Tofarget lakssopp –
- guter Speisepilz–


Der amethystfarbene Lacktrichterling oder auch lilafarbige Lacktrichterling oder violette Lacktrichterling, alle drei Namen sind richtig und in Deutschland im Gebrauch, ist der problematischste der Lacktrichterlinge, dabei sollte man meinen er sei durch seine auffällige Färbung gut gekennzeichnet. Wir werden ihm deshalb einen eigenen Monat widmen und ihn dort als Pilz des Monats mit seinen Verwechslungspartnern genau vorstellen.

Amethystfarbiger Lacktrichterling

Amethystfarbiger Lacktrichterling

- Amethystfarbiger Lacktrichterling / Violetter L. –
- Laccaria amethystina/ L. amethystea –
- Norwegisch: Tofarget lakssopp –
- guter Speisepilz–



Verwertung

Diese Pilze eignen sich alle für jegliche Arten von Mischpilzgerichten, so z.B.

- Pilzragout auf Toast

Sie finden aber auch bei meinen "beschwipsten Pilzen" insbesondere wegen ihrer Farben immer wieder Anwendung.

- Beschwipste Pilze


Besonderer Tipp für Nordlandreisende

Die hier beschriebenen Pilzarten kommen in Skandinavien nicht ganz so häufig vor wie hier unten in Mitteleuropa, sind aber trotzdem, auch bis hinauf in den hohen Norden, immer wieder einmal anzutreffen.