Der Pilz des Juni 2004

Karbol-Egerling

- Karbol-Egerling/Giftchampignon -
- Agaricus xanthoderma Genevier-
- Norwegisch: giftsjampinjong -
- Giftpilz -

Gattungszuordnung

Der Karbol-Egerling ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Blätterpilzartigen (Agaricales)
- Familie der Egerlingsverwandten (Agaricaceae)
- Gattung der Egerlinge/Champignons (Agaricus)



Der Karbol-Egerling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 72/1
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 274/1
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 352/2
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 505
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 407/2
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 278/5

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.



Beschreibung der Art:

Hut 4-15 cm breit, erst halbkugelig bis fast "viereckig" im Querschnitt eher an ein Trapez erinnernd, später ausgebreitet, flach, kalkweiß mit schmutziggrauer, hell graubrauner Tönung.
Hutoberfläche erst glatt, jedoch bald radial bis schuppig aufreißend, beim Reiben chromgelb verfärbend, die Verfärbung wandelt sich binnen 10/15 Minuten in schmutzig grau, Rand oft lange eingerollt und noch mit Velum, der Teilhülle behangen.
Lamellen frei, also den Stiel nicht erreichend, dicht bis gedrängt stehend, jung beige bald rosafarben, dann bei Sporenreife dunkel schokoladenbraun bis fast schwarz.
Stiel zylindrisch schlank, 10-12 cm lang, Basis mit kleiner Knolle, Ring häutig, hängend, dauerhaft und mit unterseits scharfer Kante.
Fleisch weißlich, fest in der Stielbasis, im Schnitt sofort chromgelb verfärbend.
Geruch unangenehm tintig, karbolartig nach Desinfektionsmittel, beim Kochen verstärkt sich der Geruch.
Geschmack unangenehm bis widerlich.
Sporenpulverfarbe purpurviolettbraun.

Vorkommen:

Mai/Juni bis Oktober in grasigen Wäldern, an Waldrändern, auf Wiesen, Weiden und Triften, in Gärten und Parks, häufig, besonders gerne auf Kalkböden.

Verwechslungen:

Verwechslungen sind besonders mit dem essbaren, fast geruchlosen Wiesenchampignon, aber auch mit den anderen guten Speisepilzen unter den Champignons, so z.B. dem Schaf-Champignon, sowie mit dem dünnfleischigen Anis-Champignon, der wegen seiner charakteristisch schiefen Knolle an der Stielbasis auch schiefknolliger Anis-Champignon genannt wird, möglich. Siehe hierzu auch den PdM Juni 2003.

Anis-Champignon

Anis-Champignon

- Schiefknolliger / dünnfleischiger Anis-Champignon -
- Agaricus silvicola (Vitt.) Sacc.-
- Norwegisch: snøballsjampinjong -
- sehr guter Speisepilz -

Letzte Möglichkeit im Falle einer Verwechslung eine Vergiftung zu vermeiden ist der unangenehme, fast lästige Geruch aus dem Kochtopf.

Verwertung:

Keine, der Pilz ist sowohl roh, als auch im gekochten Zustand giftig und erzeugt, wenn auch nicht bei allen Menschen, so doch bei den meisten ziemlich heftige Verdauungsstörungen, die mit kolikartigen bis krampfartigen Bauchschmerzen einhergehen können.


Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Kommt in ganz Skandinavien hoch bis ans Eismeer vor.