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Der Pilz des Monats Januar 2006


- Judasohr -
- Auricularia auricula judae -
- Norwegisch: Judasøre -
- guter Speisepilz -
Gattungszuordnung
Das Judasohr ist einzuordnen in die
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Ohrlappenpilzverwandten (Auriculariales)
- Familie der Ohrlappenpilzartigen (Auriculariaceae)
- Gattung der Ohrlappenpilze (Auricularia)
Das Judasohr in der Literatur
Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.
Beschreibung der Art:
2 - 6 - 12 cm breit, bis 6 - 8 cm vom Substrat abstehend, ohrförmig bzw. eine Ohrmuschel oder Schüssel bildend, Oberseite feinfilzig und oft von Moos bzw. Grünalgen überzogen, fleisch- bis rotbräunlich, Unterseite glatt, wellig, glänzend, wie die Oberfläche gefärbt, kleine dünne Anwachsstelle, jedoch ohne Stiel.
Jung und noch klein erscheint der Fruchtkörper zunächst fleischig; ausgewachsen und ausgebreitet wirkt er jedoch bald dünnfleischig mit feucht gelatinös-knorpeliger Konsistenz, die bei Trocknung knochenhart wird. Allerdings lebt der Pilz bei erneuter Feuchtigkeitszufuhr sofort wieder vollständig auf, was ihn für den Gebrauch in der asiatischen Küche auch so beliebt macht. Ohne besonderen Geruch oder Geschmack, Sporenpulver weiß
Vorkommen:
Gemäß Literatur ganzjähriges Vorkommen. Lebensweise saprophytisch auf abgestorbenen bzw. als Schwächeparasit auf lebenden Stämmen und Ästen des schwarzen Holunders, seltener an Buche oder anderem Laubholz. Hauptwuchszeit nach meinen eigenen Beobachtungen ist eher der Winter von Okt. bis März/April.
Frost macht dem Pilz nichts aus, die Fruchtkörper können daher auch in gefrorenem Zustand gesammelt werden.
Verwechslungen:
Mit Giftpilzen ist dieser Pilz nicht zu verwechseln. Verwechselbar evtl. mit dem nahen Verwandten, dem
Gezonten Ohrlappenpilz, Auricularia mesenterica, norwegisch Skrukkeøre, mit deutlich filzig-haariger Zonierung auf der Hutoberseite ebenfalls gern von Moos überzogen. Unterseite gräulich-braun mit weitläufigen Adern, fleischig, ungenießbar, an Laubbäumen in Flußniederungen und Auwäldern.


- Gezonter Ohrlappenpilz -
- Auricularia mesenterica –
- Norwegisch: Skrukkeøre –
- kein Speisepilz –
Darüber hinaus gibt es noch eine Albinoform des Judasohrs:


- Judasohr (Albinoform) -
- Auricularia auricøula judae -
- Norwegisch: Judasre -
- guter Speisepilz -
Verwertung:
Das Judasohr wird grundsätzlich immer erst getrocknet und dann für die Zubereitung wieder eingeweicht, wobei es schon entscheidend ist, in welcher Flüssigkeit man das Judasohr einweicht. Wasser, Essig, Wein, Sherry, Maggi, Sojasoße u.v.m. da gibt es keine Grenzen und alles kann gut schmecken, denn der Pilz selbst schmeckt penetrant nach nichts.
Durch die Flüssigkeit, die er beim Einweichen aufnimmt, wird er also gleichzeitig gewürzt. Das Judasohr selbst, bzw. seine ganz nahen Verwandten kennt jeder, der schon einmal chinesisch gegessen hat. Die kleinen schwarzbraunen „Gummistücke“ im Essen, das ist das Judasohr oder einer seiner ganz nahen, in Asien vorkommenden Verwandten.
Jetzt wissen Sie also wie Sie den Pilz am besten verwenden, kochen Sie chinesisch und in den Rezepten finden Sie auch die Anleitung zur Verwendung der „Chinamorchel“ oder richtiger gesagt des Judasohres. Viel Spaß beim ausprobieren.
Wenn Sie gerade kein chinesisches Rezept zuhause haben, probieren Sie einfach mal dies:
Judasohren in ganz kleine Stückchen brechen und dann in Sojasoße einweichen. Nebenbei bereiten Sie eine Hühnerbrühe mit einigen Nudeln zu. Die ca. 20 Minuten eingeweichten Pilze aus dem Einweichsud herausnehmen, abtropfen lassen und in der Hühnerbrühe noch 10 Minuten mitköcheln lassen.
Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes
Zur Zeit ist noch kein spezielles Rezept für diesen Pilz vorhanden.
Besonderer Tipp für Nordlandreisende
Der Pilz ist ganzjährig zu finden. In Skandinavien wird er gern gefroren von den Ästen abgesammelt; das hält er problemlos aus.
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