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Der Pilz des Monats Juli 2008



- Orangeroter Graustiel-Täubling –
- Russula decolorans –
- Norwegisch: Gulrød kremle –
- sehr guter Speisepilz –
Gattungszuordnung
Der Orangeroter Graustiel-Täubling ist einzuordnen in die
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Sprödblätterpilzverwandten (Russulales)
- Familie der Sprödblätterpilzartigen (Russulaceae)
- Gattung der Täublinge (Russula)
Der Orangeroter Graustiel-Täubling in der Literatur
Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.
Vorbemerkung zu den Graustiel-Täublingen im Allgemeinen:
Es gibt außer dem hier beschriebenen Orangeroten Graustiel-Täubling noch weitere zwei Vertreter von Graustiel-Täublingen, der eher seltene Weinrote Graustiel-Täubling und der häufigere Gelbe Graustiel-Täubling. Sie alle sind eßbar und mit einem wichtigen Kennzeichen versehen, das sie von anderen, äußerlich auch grauenden Täublingen (wie z.B. dem Ockertäubling, der im Alter außen auf dem Stiel zur Basis hin ebenfalls deutlich zu grauen beginnt) unterscheidet: Schneidet man quer durch den Stiel eines Graustiel-Täublings, so wird sich die Stielrinde nach etwa 20 min. bis 2 Std. deutlich rußgrau einfärben, so daß durch das weiße Innere des Stiels und die rußgraue Stielrinde außen, die Zeichnung eines Ring entsteht. Dieses deutlich Merkmal kommt eben nur bei den Graustiel-Täublingen vor.
Beschreibung der Art:
Hut bis 12 cm, erst halbkugelig bald ausgebreitet bis niedergedrückt,
Huthaut zunächst einheitlich ziegel- bis orangerot, alt etwas nach gelb ausblassend, bis fast zur Hutmitte abziehbar, glatt, schmierig, kahl im Alter am Rand etwas gerieft.
Lamellen angeheftet, gedrängt stehend, sehr brüchig/spröde erst weißgelblich, dann bei Sporenreife sahnegelb, Lamellenschneiden grauend bis schwärzend,
Stiel kräftig bis 2 cm x 12 cm zylindrisch mit leicht zuspitzender Stielbasis, voll, fest, alt wattig gestopft, porös werdend, erst weiß doch bald grauend (Name!),
Fleisch weiß, an Bruch oder Fraßstellen bald grauend,
Geschmack mild,
Geruch unbedeutend.
Spp: sahnegelb
Vorkommen
Von Juni/Juli bis Oktober im feuchten, moos- und laubreichen, moorigen und sauren Nadelwald, besonders gern bei Heidelbeeren und Kiefern.
Verwechslungen
Mit ähnlichen Täublingen wie dem Apfeltäubling ist eine Verwechslung möglich, wer jedoch auf das grauende Fleisch, die grauende Stielrinde, die einheitlich orangerote Huthaut und die splitternden Lamellen achtet kann die beiden Arten kaum miteinander verwechseln.


- Apfeltäubling –
- Russula paludosa –
- Norwegisch: Storkremle –
- sehr guter Speisepilz –
Verwertung
Wenn ein Täubling sicher als Täubling erkannt ist, gilt es die alte Täublingsregel zu beachten: Alle mild schmeckenden Täublinge sind essbar, alle scharf oder bitter Schmeckenden Täublinge sind keine Speisepilze.
Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes:
Bislang gibt es bei mir noch kein spezielles Rezept für Täublinge. Allerdings ist allgemein bekannt, dass die Täublinge zu den Pilzen zählen, welche auch nach längerem kochen noch immer schön "al dente" bleiben, sich also einen gewissen "Biß" bewahren. Aus diesem Grunde hatte ich einmal eine Portion Täublinge gereinigt und in kleine Würfelchen geschnitten in Butter und Olivenöl sanft gebraten, also zunächst geduldig und auch auf nicht all zu starker Flamme das entstehende Wasser verkocht und danach die Pilze solange weitergebraten, bis sie eine bräunliche Farbe angenommen hatten. Nun habe ich die Pilze mit Salz und weißem Pfeffer gewürzt und eine gute Portion feingehackten Schnittlauch daran gegeben. Das ganze hatte zugegebener Maßen keine Bindung, die ereichte ich durch ein schaumig aufgeschlagenes Ei, das ich über die Pilze verteilte und bei reduzierter Hitze stocken lies. Nun verteilte ich das Ganze auf mehrere Toastbrote, rieb etwas Emmentaler Käse darüber und lies das ganze im Backofen knusprig braun überbacken……ein echter Hochgenuß!
Besonderer Tipp für Nordlandreisende
Aufgrund seiner Vorliebe für sauer-moorige Heidelbeer-Nadelwaldgesellschaften, ist der Orangerote Graustiel-Täubling ein häufig gefundener Speisepilz, der den Nadelbäumen bis zu deren natürlichen Wachstumsgrenze oberhalb des Polarkreises bei Alta in Nord-Norwegen, folgt.
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