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Der Pilz des Monats Mai 2008



- Frühjahrs-Giftlorchel -
- Gyromitra esculenta -
- Norwegisch: Sandmorkel -
- tödlich giftiger Pilz -
Gattungszuordnung
Die Frühjahrs-Giftlorchel ist einzuordnen in die
- Klasse der Schlauchpilze (Ascomycetes)
- Ordnung der Becherlingsverwandten (Pezizales)
- Familie der Lorchelartigen (Helvellaceae)
- Gattung der Giftlorcheln (Gyromitra)
Der Olivgelbe Holzritterling in der Literatur
Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.
Beschreibung der Art:
Hut 3-15 cm, unregelmäßig verwachsen mit rotbraunen im Alter schwarz werdenden gehirnartigen Windungen,
Stiel weißlich-beige - gräulich, brüchig und bereift, Hut und Stiel hohl durch das unregelmäßige Wachstum im Anschnitt gekammert wirkend,
Fleisch brüchig, wachsartig,
Geruch verführerisch aromatisch
Vorkommen
Im Frühjahr (März bis Mai) hauptsächlich in mageren, sandigen Kiefernwäldern, auf Holzlagerplätzen und auch auf alten Kiefernstümpfen, ortshäufig. In manchen Jahren gänzlich fehlend in anderen, sogenannten Morcheljahren besonders häufig.

- Frühjahrs-Giftlorchel -
- Gyromitra esculenta -
- Norwegisch: Sandmorkel -
- tödlich giftiger Pilz -
Verwechslungen
Klassische essbare Doppelgänger sind die Morcheln, siehe dazu auch unseren Pilz des Monats 05-2001. Allerdings stimmen Farbe und Hutform gar nicht überein, so dass Verwechslungen schwer vorstellbar sind.

- Speisemorchel -
- Morchella esculenta -
- Norwegisch: Rundmorkel -
- hervorragender Speisepilz -

- Spitzmorchel -
- Morchella conica -
- Norwegisch: Spissmorkel -
- sehr guter Speisepilz -
Verwertung
Die Frühjahrs-Giftlorchel enthält das Gift Gyromitrin, das bei Erhitzen flüchtig ist, was bedeutet, dass man früher glaubte, den Pilz durch gründliches Kochen entgiften zu können. Um das tödliche Gift zu entfernen, sollte man den Pilz 10 min. lang kräftig abkochen, das Kochwasser wegschütten und die Pilze kräftig abspülen, danach die ganze Prozedur nochmals wiederholen. Schließlich sollten die Giftlorcheln angeblich genau wie Morcheln zubereitet werden können, um als größte Delikatesse des Frühjahrs in den feinsten Lokalen der Welt serviert zu werden. Allerdings sprechen die alljährlich vorkommenden Vergiftungsfälle, gerade in Osteuropa, wo der Pilz noch viel häufiger vorkommt als hier bei uns, eine ganz andere Sprache.
Es ist einfach niemals sicher, auch nicht bei sorgfältigster Zubereitung, dass das Gift wirklich vollständig aus dem Pilz verschwunden ist und deshalb spielt man russisch Roulette mit seiner Gesundheit und seinem Leben, wenn man diesen Pilz isst. Die oft in alten Büchern noch gebrauchten Volksnamen - Speise-Lorchel -, ebenso wie der wissenschaftliche Name "esculenta" (=essbar), sind irreführend und sollten schon längst ersetzt werden, wie jetzt bei dem deutschen Volksnamen bereits geschehen (siehe oben, heutiger Name: Frühjahrs-Giftlorchel).
Wegen der Giftigkeit der Frühjahrs-Giftlorchel, gibt es hier an dieser Stelle auch kein Rezept.
Besonderer Tipp für Nordlandreisende
Während in Deutschland der Verkauf von Frühjahrs-Giftlorcheln sowohl als Frisch-, Trocken- oder als Dosenware seit langem verboten ist, kann man sie insbesondere in den skandinavischen Ländern Schweden und Finnland noch immer in normalen Lebensmittelläden käuflich erwerben. Besondere Vorsicht ist in skandinavischen Restaurants geboten, in denen Ihnen "Morkler" (deutsch: Morcheln) angeboten werden, denn wie oben gelesen, heißt die Frühjahrs-Giftlorchel z.B. auf norwegisch: Sandmorkel.
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