Der Pilz des Monats November 2005

Frostschneckling

- Frostschneckling -
- hygrophorus hypothejus -
- Norwegisch: frostvokssopp -
- guter Speisepilz -

Frostschneckling

- Frostschneckling -
- hygrophorus hypothejus -
- Norwegisch: frostvokssopp -
- guter Speisepilz -

Gattungszuordnung

Der Frostschneckling ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Röhrlingsverwandten (Agaricales)
- Familie der Röhrlingsartigen (Hygrophoraceae)
- Gattung der Schmierröhrlinge (Hygrophorus)



Der Frostschneckling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 60/2
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 106/2
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 192/1
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 130
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 245/1
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 118/7

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.


Beschreibung der Art:

Hut bis 7 cm, anfangs glockig, dann verflachend, aber stets mit kleinem Buckel. Oberfläche feucht mit dicker Schleimschicht, gelbbraun, braunoliv z.T. zum Rand hin ausblassend. Rand lange eingerollt bzw. herabgebogen. Lamellen breit angewachsen, dicklich und entfernt stehend, etwas herablaufend, beim Anfassen und Zerreiben zwischen den Fingern ergibt sich ein wachsartiges Gefühl (Wachsblättler), anfangs weißlich-creme, dann gelblich alt orangegelb. Stiel 0,5-1 cm x bis 7 cm, zylindrisch, zugespitzt, erst voll dann hohl, mit schwacher, vergänglicher schleimig-schmieriger Ringzone. Fleisch weißlich und bis zur Hälfte des Hutes ist das Fleisch unter der abziehbaren Huthaut gelblich. Geruch unbedeutend; Geschmack angenehm und mild.

Vorkommen:

Im Spätherbst bis zum Winter; erscheint zumeist nach den ersten Frösten ( Name!) in Kiefernwäldern, vorzugsweise bei einzeln stehenden Kiefern auf sandigen, mageren Böden und lichten Waldwiesen.

Verwechslungen:

Aufgrund des typischen Erscheinungsbildes und der sehr späten Fruktifikationszeit, ist dieser Pilz kaum mit giftigen Pilzen zu verwechseln, wird allerdings auch häufig übersehen.
Ebenfalls in dieser Jahreszeit kann man noch Trompetenpfifferlinge (P.d.M. Aug. 2004) und vor allem den Winterpilz, auch Samtfußrübling (P.d.M. Jan. 2003) genannt, ernten, die beide ebenfalls den Frost unbeschadet überstehen.

Verwertung

Sehr guter und von Kennern geschätzter Speisepilz, der sich durchaus zum Einzelgericht eignet, falls man ein Stelle mit hinreichend gutem Vorkommen kennt. In jedem Falle werten auch einzelne Fruchtkörper ein Mischpilzgericht auf.

- Pilzragout auf Toast

Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Hier muss sich der Autor auf die Erfahrungen der norwegischen Kollegen verlassen, da er selbst in dieser Jahreszeit noch nicht in Norwegen war. Dazu schreibt Per Marstad, einer der besten Feldmykologen Norwegens in seinem Buch „Sopp til mat og glede“, ich zitiere: „Voksested under furu, over hele landet“ also: „Vorkommen unter Kiefer, im gesamten Land“. Da die nördlichsten Kiefernwälder der Welt sich bis Alta und Lakselv erstrecken, kann der Frostschneckling tatsächlich auch bis in diese Breiten vorkommen, zumal Frost sein Wachstum eher begünstigt als hemmt.