Gastbericht
 

Ort: Norwegen, Schweden

Zeit: 9.8.-25.8.1998

Autor:

Nordsüchtig
Susanne Karnstedt   Mail


Norwegentour Sommer 1998
 
Norwegenreise mit Auto und Zelt - Teil I

Vorgeschichte

Im Frühjahr 1998 beschlossen Beni (meine Freundin) und ich, uns im Sommer für gut zwei Wochen in Richtung Norwegen aufzumachen. Zuerst wollten wir aber dem Wasserfestival in Stockholm und einer Verwandten von mir einen Besuch abstatten.
Also bauten wir in unsere Route einen kleinen Stockholmschlenker ein. Wir fragten uns, wie diese Reise wohl am interessantesten und dabei aber auch preiswert zu gestalten wäre.

Beladung des Autos

Da dann nur das Zelt bleibt, haben wir uns so entschieden. Gesagt, getan. Fähren gebucht, eingekauft und ab ging es. Beim Beladen des Autos mußten wir ziemlich zirkeln, um Lebensmittel, Getränke, Klamotten, Zelt, Schlafsäcke etc. gut verstaut zu bekommen. Aber der Citroën AX von Beni war in der Beziehung sehr gutmütig.

Sonntag, 9.8.

Frühmorgens klingelte der Wecker. Die Vorfreude war groß. Um 6.00 Uhr ging die Fähre von Rostock gen Gedser. Es war ziemlich windig, aber zum Glück war auf dem Wasser davon nicht viel zu merken. Die Weiterfahrt von Gedser nach Helsingør verlief problemlos. In Helsingør konnten wir dann schon die schwedische Hafenstadt Helsingborg sehen. Dort legten wir nach einer weiteren , aber nur 20 minütigen Fährfahrt, gegen 11.00 Uhr an. Da wir an diesem Tag noch bis Höhe Stockholm wollten, hieß es Kilometer fressen, weswegen wir auf der E4 erst einmal bis Jönköping am Südende des Vätternsees fuhren. Dort kamen wir nach ein paar Pausen um 14.30 an. Wir ließen es uns ca. eine Stunde in der Sonne bei Hamburgern mit Pommes und einen kleinen Spaziergang gutgehen. Weiter ging es auf der E 4, die nach Jönköping bis Gränna am Vätternsee entlangführt.

Ruine am Vätternsee

Die weitere Strecke spulten wir so ab, bis wir dann doch später als geplant gegen 21.00 Uhr in Bålsta bei meiner Verwandtschaft eintrafen.

Montag, 10.8.

Nach einem ausgiebigem Frühstück sind wir nach Jakobsberg gefahren, um dort das Auto stehen zu lassen und weiter mit einer Vorortbahn nach Stockholm zu fahren. Nach 20 Minuten standen wir dann im Stockholmer Hauptbahnhof, und machten uns daran, uns ins Menschengewühl zu stürzen. Das Wasserfestival war schon beeindruckend, aber irgendwie hatten wir uns noch mehr Menschen dort vorgestellt. Bei der Gelegenheit und herrlichem Sonnenschein statteten wir dem Königlichen Schloß auch einen Besuch ab und verfolgten die alltägliche 12.00 Uhr-Wachablösung. Ein farbenprächtiges und sehr musikalisches Ereignis.

Kai in Stockholm

Anschließend gingen wir noch durch die Gamla Stan, wo wir ein Dagens rätt (in Schweden und Norwegen um die Mittagszeit angebotenes Gericht einschließlich Brot, Butter, Salat, Softdrink und Kaffee) (49 SEK) aßen (Brokkolipaj - sone Art Brokkoliauflauf/-pastete) und landeten an einem Kai, auf dem wir eine ganze Zeit die Szenerie des Wasserfestivals beobachtend, verbrachten. Gegen 19.00 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg nach Bålsta. Abends gab es noch lecker frische Kartoffeln mit Heringshappen und Gräddfil.

Dienstag, 11.8.

Auch heute wieder gutes Wetter. Wir machen uns vormittags auf den Weg nach Uppsala. Diese Stadt hat mich schon bei einem Besuch 1996 betört. Von daher war es einfach ein Muß, sie nochmals zu besuchen, zumal wir auch gerade auf der Ecke waren. Am Krankenhaus parkten wir (günstige Parkplätze und dicht zum Schloß gelegen).

Das Schloß in Uppsala

Wir gingen die Anhöhe zum Schloß hinauf. Von dort oben hat man einen wunderschönen Blick auf Uppsala. Einige Fotos später gingen wir zum Dom von Uppsala herunter. Es ist der größte im nordischen Raum. Die Türme sind genauso hoch, wie das ganze Gebäude lang ist. Gewaltig, sich in diesem Dom aufzuhalten. Er ist groß, aber man wird trotzdem nicht erschlagen. Ein wirklich beeindruckendes Gebäude. Gegenüber dem Dom befindet sich das Hauptgebäude der Universität Uppsala. Auch dort schauten wir rein. Nachdem wir uns ein Dagens rätt (49 SEK) gegönnt hatten, fuhren wir nach Ulva Kvarn, ein 8 km nördlich von Uppsala gelegene Kunstgewerbesiedlung. Dort haben sich Glasbläser, Tischler, Töpfer etc. mit ihren Werkstätten eingerichtet und bieten auch ihre Produkte zum Kauf an. Die Sonne brannte hier fast schon mörderisch. Da half nur ein schönes Lakritzeis, welches es leider in Deutschland nicht gibt. Anschließend ging es weiter nach Sigtuna, der ältesten Stadt Schwedens. So sieht sie auch teilweise wirklich aus. Es gibt dort einige ziemlich alte Häuser, die windschief stehen, ziemlich klein, aber gut in Schuß sind. Besonders beeindruckt hat mich das Rathaus, welches extrem klein ist. Und auf jeden Fall die "Tant Bruns Kaffestuga" in Sigtuna besuchen. Extrem uriges Café! Abends bei der Verwandtschaft erwartet uns wieder ein schönes Abendbrot. Wir schauen noch einmal nach dem Auto und stellen fest, daß nur noch ziemlich wenig Öl da ist. Aber mein"Groß onkel" hilft uns aus und meint, daß wir alle 1000 km mal nach dem Ölstand schauen sollen. Doch das vergessen wir im Laufe der Reise völlig, sind aber trotz allem gut gelandet. Es ist nachts schon empfindlich kalt draußen und wir bekommen langsam einen Vorgeschmack von dem, was uns erwartet.

Das Rathaus in Sigtuna

Mittwoch, 12.8.

Vormittags sind wir Richtung Nordwesten auf der Straße 70 via Sala und Borlänge gefahren. Auf dem Rastplatz Leksand direkt am Österdalälven machen wir Rast und kochen uns eine Dosensuppe. Auf dem Rastplatz sind noch 2 Leute mit Riesenkanusausstattung aus Kiel. Hier zogen die Wolken schon ziemlich dunkel auf und es wurde recht frisch. Nachdem wir uns ordentlich gestärkt hatten, fuhren wir weiter nach Leksand rein und bogen dort auf eine kleine Straße nach Tällberg ab. Sie führt mal mehr, mal weniger am Siljansee entlang.

Am Siljansee

Hier wird richtig bewußt, daß Schweden hier ganz anders aussieht, als ein paar hundert Kilometer südlicher. Alles wirkt ländlicher, urtümlicher. Auf vielen Grundstücken standen noch Maibäume, die vom Midsommar übrig geblieben sind, den man ja hier rund um den Siljansee besonders ausgiebig feiert. Wir haben uns den Zeltplatz in Älvdalen für die erste Übernachtung im Zelt ausgesucht.

Älvdalen

Bis dahin führte unser Weg über Mora durch dichte Wälder. Die Landschaft hat hier schon Mittelgebirgscharakter. Der Zeltplatz liegt direkt am Österdalsälven. Er ist auch ziemlich leer, so daß wir uns einen guten Platz aussuchen können. Einziger Makel ist, daß wir nach dem Zeltaufbau von Mücken nur so zerstochen sind. Komischerweise gingen sie nur auf die Knöchel. Die Stiche sind gewaltig und wir haben noch den ganzen Abend mit den Mücken zu kämpfen. Nach dem Abendessen gehen wir noch ein Stück am Fluß entlang.

Donnerstag, 13.8.

Nach dem Frühstück verlassen wir den Zeltplatz auf der Straße 70 in Richtung Idre. Das Wetter hält sich, d. h. es bleibt trocken. Die Wolken hängen jedoch ziemlich tief. Dazu weht ein kalter Wind. In Idre machen wir einen kurzen Zwischenstop und füllen unsere Angelköder-Vorräte auf. Man weiß ja nie! *g* Dann geht’s weiter Richtung Femundsee. Ein kleiner Stop in dessen Nähe fällt sehr kurz aus, da es schweinekalt ist. Da wir noch kein norwegisches Geld haben, versuchen wir es in Koppang, wo wir auch noch Glück haben, kurz vor Schluß (15.00 Uhr) Geld abzuheben. Weiter geht es Richtung Ringebufjäll, welches wir auf dem Friisvegen durchfahren.

Friisvegen auf dem Ringebufjell

Der AX hat seine ersten richtigen Steigungen zu nehmen und meistert das, obwohl vollbeladen, recht gut. Die Vegatation auf dem Fjäll besteht in 1000 m Höhe nur noch aus niedrigen Büschen, Moosen und Flechten. Auch hier steigen wir zum fotografieren aus. Die Farben sind überwältigend. Leider ist es hier auch sehr kalt (schätzungsweise 5°C), so daß wir schnell wieder ins warme Auto flüchten. Plötzlich steht eine Herde Kühe auf der Straße, die uns den Weg versperrt. Wir lassen ein hinter uns fahrendes Auto vorbei, um ihn die Kuhherde vertreiben zu lassen. In Ringebu lassen wir den Friisvegen hinter uns und treffen auf die E 6, die hier durch das Gudbrandsdal führt. In Otta suchen wir uns einen Campingplatz.

Campingplatz an der Otta

Wir finden einen direkt an der Otta. Er ist zwar ziemlich laut (Stromschnellen), dafür aber sehr schön gelegen.

Freitag, 14.8.

Das Wetter ist trocken, aber die Temperaturen sind nicht mehr so "winterlich". Nach dem obligatorischen Frühstück geht es weiter auf der Straße 15 Richtung Lom. Auf dem Weg dorthin durchqueren wir Garmo, den Geburtstort von Knut Hamsun. Hier will ich einige Fotos machen. Nach einigem Suchen finden wir dann auch eine Gedenksäule an den Schriftsteller. Doch welches nun genau sein Geburtshaus ist, konnten wir leider nicht erkennen. Die Ausschilderung im Ort ist doch ziemlich widersprüchlich. Naja, weiter geht’s nach Lom, das wir ohne Besichtigung hinter uns lassen. Beeindruckend der Berg auf der Ostseite der Otta. Weiter entlang des Flusses kommen wir nach Dønfoss. Hier machen wir eine Rast am Fluß, der hier in einigen Kaskaden über die Felsen schießt. Ab Dønfoss geht es stetig bergauf. Auch hier können wir wieder schön beobachten, wie die Vegetation mit jedem Höhenmeter immer spärlicher wird.

Gegend um Grotli

In Grotli ist dann wirklich nur noch Pampa. Aber was für eine. Beeindruckend diese Bergwelt. Hier fühlt man sich mächtig klein und fast verloren, wäre hier nicht noch die Straße und ein paar Häuser. Ein wahnsinniges Gefühl. Wir fahren weiter, bis zum Abzweig nach Geiranger. Das Wetter hält sich immer noch. Leider ist der Himmel aber bedeckt. Vorbei am Djupvatnet (hier stehen angebundene Rentiere - wohl als Touristenattraktion gedacht), aus dem die Otta entspringt, die wir nun eine ganze Zeit begleitet hatten, kommen wir zur Djypvasshytta.

Djypvatnet

Von hier führt eine Stichstraße zum Dalsnibba (1476 m). Wir bezahlen die 40 NOK, schlucken ein wenig ob des Preises, aber machen uns dann an die Weiterfahrt. Kaum um die erste Kurve gekommen, kommen uns schon Zweifel, ob das so eine gute Idee war, hier herauf zu wollen. Vor uns liegt eine Schotterpiste ohne Absperrungen, Leitplanken oder so. Naja, hoch da. Uns kommen ständig auch Autos von oben entgegen, selbst Reisebusse fahren hier hoch und teilweise wird es etwas eng. Im Großen und Ganzen jedoch kommen wir unbeschadet oben an. Die Aussicht, die sich hier oben vor uns ausbreitet, entschädigt für alles. Es ist ein genialer Anblick des Geirangerfjordes und der Berge ringsherum. Einfach unvergesslich!

Blick vom Dalsnibba auf den Geirangerfjord

Wir halten uns noch ein wenig auf und fotografieren, während sich Beni schon Gedanken macht, wie sie da wieder herunterkommen soll. Auch das meistert sie. Aber wir sind beide froh, wieder heil unten angekommen zu sein. Ja, sowas ist ein Flachländer einfach nicht gewohnt. In einem Anfall von Orientierungslosigkeit fahren wir die Straße etwa bis halb runter zum Geirangerfjord. Da wir dort aber früher oder später nur per Fähre weiter in Richtung Norden kommen, und wir das eigentlich nicht vorhaben, geht’s die Serpentinen wieder hoch. Auf der Straße 15 fahren wir weiter Richtung Stryn. Die Bergwelt ist imposant. In Oppstryn machen wir Rast am Jostedalsbreen Nasjonalparksenter.

Jostedalsbreen Nasjonalparkcenter in Oppstryn

Schön gelegen am Strynvatnet kann man sich über Europas größten Festlandsgletscher informieren. Beni kauft sich hier nur neue Filme, weil sie sich beim Fotografieren schon etwas verausgabt hat. Später beginnt es zu regnen und wir fahren Richtung Stryn. Wir machen kurz halt in der Stadt und bummeln ein wenig durch die Geschäfte. Leider ist hier kein schöner Campingplatz zu haben. Einer direkt in der Stadt gelegen, auf den wir großzügig verzichten. Wir fahren weiter bis Loen und von dort eine kleine Straße ans Lovatnet. Hier sieht die Sache schon anders aus. Das Wasser des Lovattnet ist unnatürlich grün, was einen großen Reiz hat und man sich am liebsten die Augen wischen möchte, weil man glaubt zu träumen. Auf einem Campingplatz direkt am Wasser (Sande-Camping) schlagen wir unser Lager auf. Es ist der beste Campingplatz (Lage), den wir auf unserer Reise haben werden. Unser Zelt steht echt 2 m vom Wasser entfernt mit einem direkten Blick auf den Kjendalsbreen. Es ist phantastisch, auch, wenn die Wolken sehr tief hängen und es allgemein diesig ist.

Blick aus dem Zelt (Sande-Camping)

Anfangs können wir noch draußen Abendbrot essen, werden dann aber von einsetzendem Regen vertrieben. Neben uns schlägt ein Ehepaar aus Frankreich sein Zelt auf. Ich habe Befürchtungen, daß sie damit wegwehen werden, zumal sich das Zelt auf dem mit Steinen durchsetzten Boden schwer fixieren läßt.

Samstag, 15.8.

Die Franzosen sind schon weg, bevor wir aufstehen. Kein Wunder. Es war nachts auch sehr windig und hat geregnet ohne Ende. Wir frühstücken im Zelt, was meine Stimmung echt in die “Höhe“ treibt. Ich beginne langsam aber sicher einen Zeltkoller zu bekommen. Beni muß mich erst mal auf den Boden der Tatsachen zurückbringen. Zum Glück läßt der Regen dann nach, und es tut sich ein Sonnenloch über den Bergen auf. Wer hätte das gedacht, daß wir die Sonne in Norwegen überhaupt noch einmal zu sehen bekommen würden. Wir packen schnell zusammen, denn wer weiß, wie lange das Wetter so bleibt. Wir fahren via Olden im Oldendal Richtung Briksdalsbreen.

Briksdalsbreen

Das Tal ist ca. 20 km lang und landschaftlich sehr schön gelegen. Auf dem Parkplatz am Aufstieg zum Briksdalsbreen ist es ziemlich voll. Es wimmelt nur so von Reisegruppen. Davon unbeirrt machen wir uns auf den Weg. Der Weg ist hübsch, vorbei an kleinen Birken, stetig bergauf. Der Gletscher an sich ist erst recht spät zu sehen. Vor allem Japaner lassen sich mit der Pferdekutsche dort hochfahren. Aber bis zur Gletscherstirn müssen auch sie dann durch ein kleines Wäldchen. Und dann stehen wir vor ihm. Eine Masse aus Eis, Fels und Schnee. Die Farben wirken auch hier fast unnatürlich. Das Blau des Eises geht ins Auge. Wir fotografieren, auch um die Sonne zu dokumentieren.

Gletscherstirn des Briksdalsbreen

Nach dem Abstieg fahren wir zum Bøyabreen, welcher touristisch nicht so erschlossen ist, was ja auch seine Vorteile hat. Trotz allem gibt es hier eine Cafeteria, von der aus man auch noch bei ungünstigen Witterungsbedingungen den Gletscher beobachten kann. Dieser Gletscher hat einen Gletschersee, was natürlich äußerst malerisch wirkt.

Bøyabreen

Auf einmal hören wir ein fast ohenbetäubendes Knallen. Ein Stück vom Gletscher hat sich abgelöst und fällt in die Tiefe. Ein äußerst beeindruckendes Naturschauspiel. Dem Supphellebreen statten wir auch noch einen Besuch ab. Dieser ist aber weniger spektakulär. Trotzdem sind auch hier einige Touristen anzutreffen. Dem Gletschermuseum in Fjærland statten wir keinen Besuch mehr ab. Beni hat keine Lust und ich kenne es schon von einem Besuch 1995. Es ist aber sehr sehenswert!! Auf der Fahrt Richtung Skei beginnt es stark zu regnen. Wir wollen trotzdem zelten und fahren am Jölstravattnet Richtung Førde. Da wir hier keinen Nerv mehr für eine großartige Suche nach einen Zeltplatz haben, nehmen wir den erstbesten und wohl auch teuersten. Wir sind mit einer 3köpfigen ungarischen Gruppe die einzigen, die hier ihr Zelt aufschlagen. Kein Wunder bei dem Regen. Beni spannt über das eigentliche Zeit noch ein zweites darüber. In der gut ausgestatteten Küche des Platzes gibt’s denn abends auch ein fast gemeinschaftliches Kochen.

Sonntag, 16.8.

Es ist Sonntag, es regnet, die Stimmung ist gedrückt. Was an einem solchen Tag anfangen? Erst einmal gehen wir in die Küche und bereiten uns ein Frühstück. Einen kurzen Moment, in dem es nicht wie aus Eimern schüttet, rennen wir aus der Küche und bauen in Rekordzeit (knapp 3 Minuten) das Zelt und Überzelt ab und verpacken alles. Nach dem Frühstück machen wir uns auf Richtung Sognefjord. Irgendwo am Weg soll es einen 90 m hohen Wasserfall geben. Leider finden wir ihn nicht. Sehen aber auch keine Wegweiser dorthin. Es regnet inzwischen nicht mehr so stark, aber die Luft ist sehr feucht und neblig. Wir fahren über das Gaularfjell, welches selbst bei Regen und Dunst schon wundervoll ist.

Serpentinenabfahrt vom Gaularfjell

Wie mag das alles hier nur bei Sonnenschein aussehen? Das fragen wir uns hier nicht das erste und auch nicht das letzte Mal auf dieser Reise. Die Serpentinen vom Gaularfjell runter sind auch wieder ein schönes Fotomotiv. Wir fahren bis Dragsvik am Sognefjord und von einen Moment auf den nächsten kommt die Sonne raus. Wir gehen zum Fähranleger und versuchen dort unser Anglerglück. Bei der Gelegenheit breiten wir auch gleich unsere Zelte zum Trocknen aus. Nach 3 Stunden Angelei sieht das Ergebnis äußerst mager aus. Insgesamt haben wir 2 kleine Schellfische und 1 kleinen Köhler. Auf dem Campingplatz Veganeset direkt an der Straße zur Fähre (trotzdem recht ruhig gelegen) schlagen wir unser Zelt auf. Viele Dauercamper sorgen auf dem Platz für peinliche Sauberkeit. Irgendwie fühlt man sich schon fast gezwungen, genauso pingelich zu sein. Abends sind wir nochmals angeln gewesen. Diesmal gänzlich ohne Erfolg. Dafür haben wir Schweinswale gesehen, die ich zunächst in meiner ersten Euphorie für Delphine hielt *andenkopffass*.