Fylke

Buskerud
 

Stabkirchen
Entlang des Rv. 40 findet man gleich 4 der noch erhaltenen etwa 30 Stabkirchen Norwegens. Es handelt sich hierbei um die Kirchen von Flesberg, Rollag, Nore und Uvdal. Die bestehenden Ähnlichkeiten der vier Kirchen lassen die Vermutung zu, dass zum Teil die selben Handwerker und Kunsthandwerker für die baulichen Ausführungen verantwortlich waren.
 
 
Flesberg
Kleiner Industrieort etwa 30 Kilometer nördlich von Kongsberg, dessen wesentliche Besonderheit in seiner Stabkirche besteht.
 
Die Kirche ist im Jahre 1735 so stark umgebaut und verändert worden, dass sie kaum noch als Stabkirche auszumachen ist. Gebaut wurde sie vermutlich um das Jahr 1200. Von der mittelalterlichen, schindelverkleideten Langkirche, ihren 4 evtl. sogar 8 Masten, dem rechteckigen Schiff, dem Chor, der Apsis und dem umlaufendem Svalgang (Söller), ist nach dem erwähnten Umbau lediglich die Hauptkonstruktion des Schiffes erhalten. Besonders erwähnenswert sind hier die ursprünglichen West- und Südportale, die aus eindrucksvollem und meisterlich ausgeführtem Schnitzwerk bestehen.
 
Etwa auf halbem Wege zwischen Flesberg und Nore führt ein ausgeschilderter Seitenweg (östlich) ca. 3 Kilometer zur kleinen, ehemaligen Stabkirche Rollag.
 
 
Die Stabkirche von Rollag
Stabkirche von RollagSie liegt hoch über dem bewaldeten Tal recht einsam auf einer kleinen Anhöhe. Ursprünglich besaß die schöne kleine Kirche einen Chor mit Apsis in Stabbauweise, einen Svalgang und vermutlich auch einen tragenden Mittelmast, ähnlich wie die benachbarten Kirchen von Nore und Uvdal. Nach einem umfassenden Umbau im Jahre 1666 sind lediglich 4 runde Eckmasten des Schiffs und einige Bohlen der Längswände erhalten geblieben. Insgesamt wurde die Kirche stark vergrößert und u.a. um einen breiteren Chor in Blockbauweise erweitert. Erwähnenswert sind mehrere mittelalterliche Steinkreuze auf dem Kirchhof.
 
Der Ort Nore befindet sich ca. 70 Kilometer nördlich von Kongsberg jenseits des Lågen. Hier verbreitert sich der Fluss zum Norefjord.
 
 
Die Stabkirche von Nore
Stabkirche von Nore Die kleine Stabkirche von Nore stammt vermutlich aus der Zeit um 1200. In das Holz geritzte Runen im Kircheninneren lassen diesen Schluss zu, obwohl die Kirche deutlich später, nämlich 1404, erstmals urkundlich erwähnt wurde. Eine Besonderheit zeichnet die Stabkirche von Nore aus: als einzige der noch erhaltenen Stabkirchen des Landes ist sie ursprünglich als Kreuzkirche konstruiert worden. Querschiff und Chor verfügten an ihren Enden über jeweils eine Apsis. Zudem umgab die Kirche ein Svalgang. Nach starken Veränderungen und Umbauten ab dem Jahre 1683 sind der den Dachreiter tragende Mittelmast, das Westportal des Schiffes, das Südportal des Chors und die Hauptkonstruktion des Schiffes erhalten geblieben.
 
 
Die Stabkirche von Uvdal
Die neue Kirche des Ortes Uvdal (1893) ist lediglich im Stabkirchenstil erbaut. Um zur Stabkirche Uvdal zu gelangen, folgt man den Hinweisschildern -Stavkirke- und führt Stabkirche von Uvdal über einen Seitenweg ca. 4 Kilometer den Hang hinauf. Die kleine Stabkirche liegt hoch über dem Tal in wunderschöner Lage mit einer herrlichen Aussicht über die Umgebung. Daneben befindet sich ein kleines Freilichtmuseum, Nore og Uvdal Bygdetun.
 
Hoch am Hang über dem Tal liegt die Stabkirche von Uvdal, die vermutlich gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbaut wurde und bereits eine Vorgängerin an der selben Stelle gehabt haben soll. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals im Jahre 1368. Die Kirche war ursprünglich eine Langkirche mit Mittelmast, Svalgang und Dachreiter. Wesentliche Umbauarbeiten ab dem Jahre 1684 haben das Erscheinungsbild der Kirche sehr verändert, jedoch wurden auch hier die Hauptkonstruktion des Schiffes, der Mittelmast, Teile der alten Dachkonstruktion und reichhaltig mit Schnitzwerk verzierte Portale bewahrt. Bekannt ist die Kirche von Uvdal wegen der besonders farbenfrohen Ausgestaltung des Innenraums mit Wand- und Deckenmalereien (17./18.Jhd.).
 
 
Gol
Ursprünglich stand hier hoch über dem Ort, gegenüber der neuen Kirche (1882), eine alte Stabkirche (Mitte 13. Jhdt.). Sie wurde, vom Verfall bedroht und stark umgebaut, 1882 in ihre Einzelteile zerlegt, nach Oslo transportiert und dort im Norsk Folkemuseum auf der Halbinsel Bygdøy wieder aufgebaut. Angelehnt an das Vorbild der Stabkirche von Borgund wurde die Kirche umfassend renoviert und rekonstruiert. Unten im Ort, unweit des Zentrums, hat man 1994 eine originalgetreue Kopie der Kirche, wie sie auf Bygdøy steht, errichtet.
 
 
Torpo
Unbedeutender kleiner Ort, der jedoch durch seine Stabkirche (ca. 1200) auffällt. Im Jahre 1880 war die Kirche vom Abriss bedroht und sollte einer neuen, größeren weichen. Chor mit Apsis und Svalgang waren bereits entfernt, als Denkmalschützer den weiteren Abriss der Stabkirche verhindern konnten. Im Innenraum ist die Stabkirchenkonstruktion jedoch vollständig und eindrucksvoll erhalten.
 
 
Ål
Kleiner Zentrumsort. Kulturhistorisches Museum auf Gut Leksevold. Kirche von Ål aus dem Jahre 1880, erbaut nach dem Abriss der alten Stabkirche (v. 1175). Die Stabkirchenruinen sind unweit der neuen Kirche zu besichtigen.
 
 
Hol
Hier steht eine ehemalige Stabkirche am Ortsende, rechts der Straße 50. Die Kirche wird heute nicht mehr als Stabkirche erwähnt, ist aber trotzdem sehr sehenswert.