Der Pilz des Monats September 2005

Gelbblättriger Ritterling

- Gelbblättriger Ritterling -
- Tricholoma fulvum (DC:Fr.)Sacc. /
Syn.:Tricholoma flavobrunneum (Fr.) Kumm. -
- Norwegisch: bjørkemusserong -
- guter Speisepilz (in N) bis kein Speisepilz (in D) bzw. Giftpilz (auch in D) -

Gelbblättriger Ritterling

- Gelbblättriger Ritterling -
- Tricholoma fulvum (DC:Fr.)Sacc. /
Syn.:Tricholoma flavobrunneum (Fr.) Kumm. -
- Norwegisch: bjørkemusserong -
- guter Speisepilz (in N) bis kein Speisepilz (in D) bzw. Giftpilz (auch in D) -


Gattungszuordnung

Der Gelbblättrige Ritterling ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Blätterpilzverwandten (Agaricales)
- Familie der Ritterlingsartigen (Tricholomataceae)
- Gattung der Ritterlinge (Tricholoma)



Der Gelbblättrige Ritterling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 82/1
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 148/3
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 233/2
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 232
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 285/1
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 158/4

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.


Beschreibung der Art:

Hut bis 10 cm, gewölbt, doch bald ausgebreitet flach mit eingesenkter Mitte. Hutoberfläche dunkel rotbraun, zum Rand hin nach hellgelblich ausblassend; Rand gerippt bis gerieft.
Hutfleisch gelblich weiß; Lamellen jung blassgelblich, dann braungelblich und zuletzt rostbraun.
Stiel kräftig bis 2 x 10 cm, mit hutfarbener Längsfaserung; jung voll, doch bald hohl werdend; das Stielfleisch, besonders in der Stielrinde - also direkt unter den äußeren Längsfasern - mit kräftigen Gelbtönen.
Geruch mehl-gurkenartig; Geschmack mehlartig, nie, bis nur ganz selten, schwach bitter.

Gelbblättriger Ritterling

- Gelbblättriger Ritterling -
- Tricholoma fulvum (DC:Fr.)Sacc. /
Syn.:Tricholoma flavobrunneum (Fr.) Kumm. -
- Norwegisch: bjørkemusserong -
- guter Speisepilz (in N) bis kein Speisepilz (in D) bzw. Giftpilz (auch in D) -


Vorkommen:

Sommer und Herbst einzeln bis gesellig immer nur bei Birke. Häufiger Birkenbegleiter in ganz Skandinavien.

Verwechslungen:

Ein wichtiger Verwechslungspartner in Mittel- und Südeuropa ist der Gelbfleischige/Blassfleischige Fichtenritterling, T. pseudonictitans, ohne norwegischen Volksnamen: Die Hutoberfläche ist schmierig, glänzend, dunkel rotbraun, mit glattem, ungerieftem, ungeripptem mit heller werdendem, aber nicht nach gelb ausblassendem Hutrand; Lamellen ausgebuchtet, cremeweiß und bald bräunlich fleckend. Stiel längsfasrig in Hutfarbe getönt, Spitze zum Hutansatz hin heller. Hutfleisch beige-weiß; Stielfleisch grünlichgelb. Geruch schwach nach Mehl; Geschmack nie nach Mehl, nach längerem Kauen bitterlich. Vorkommen Sommer und Herbst in bodensauren Wäldern bei Fichte, besonders in Süddeutschland und auch dort nur selten, in Skandinavien nicht vorkommend.

(zurzeit keine Bilder vorhanden)

- Gelbfleischiger/Blassfleischiger Fichtenritterling -
- Tricholoma pseudonictitans -
- Norwegisch: kein Volksname vorhanden -
- kein Speisepilz, vermutlich giftig-

Es gibt mehrere Gelbgrünbraune Ritterlinge, die ein ungeübtes Auge auf Anhieb nicht so ohne weiteres unterscheiden kann und die sogar Ritterlings-Experten oftmals zu schaffen machen.
Aus diesem Grunde haben wir zum besseren Vergleich, eine leider keineswegs vollständige, aber doch zumindest die wichtigsten Arten enthaltende, tabellarische Übersicht angefertigt, die weiter unter aufgeführt ist.

Nachstehend werden einige Bilder von Pilzen gezeigt, deren genauere Beschreibung, in der tabellarischen Übersicht der Grüngelben Ritterlinge aufgeführt sind. Sie werden feststellen, dass die Arten wirklich nur sehr schwer von einander zu unterscheiden sind.

Grüngelber Ritterling

- Grüngelber Ritterling -
- Tricholoma sejunctum auch als var. coryphaeum -
- Norwegisch: Brungul musserong -
- kein Speisepilz, vermutlich giftig-


rüngelber Ritterling

- Grüngelber Ritterling -
- Tricholoma sejunctum auch als var. coryphaeum -
- Norwegisch: Brungul Musserong -
- kein Speisepilz, vermutlich giftig -


Grünling

- Grünling -
- Tricholoma equerestre auratum flavovirens -
- Norwegisch: Riddermusserong -
- kein Speisepilz: Galt früher als essbar, jetzt als giftig -


Grünling

- Grünling -
- Tricholoma equerestre auratum flavovirens -
- Norwegisch: Riddermusserong -
- kein Speisepilz: Galt früher als essbar, jetzt als giftig -


Joachims Ritterling

- Joachims Ritterling -
- Tricholoma joachimii -
- Norwegisch: kein norwegischer Volksname -
- kein Speisepilz: Unbekannter Speisewert, da bitter; vermutlich ungenießbar -


Joachims Ritterling

- Joachims Ritterling -
- Tricholoma joachimii -
- Norwegisch: Ohne norwegischen Volksnamen -
- kein Speisepilz: Unbekannter Speisewert, da bitter; vermutlich ungenießbar -


Grünling | rüngelber Ritterling

- Grünling -
- Tricholoma equerestre auratum flavovirens -
- Norwegisch: Riddermusserong -
- kein Speisepilz: Galt früher als essbar, jetzt als giftig -
- Grüngelber Ritterling -
- Tricholoma sejunctum auch als var. coryphaeum -
- Norwegisch: Brungul Musserong -
- kein Speisepilz, vermutlich giftig-


Grünling | Grüngelber Ritterling

- Grünling -
- Tricholoma equerestre auratum flavovirens -
- Norwegisch: Riddermusserong -
- kein Speisepilz: Galt früher als essbar, jetzt als giftig -
- Grüngelber Ritterling -
- Tricholoma sejunctum auch als var. coryphaeum -
- Norwegisch: Brungul Musserong -
- kein Speisepilz, vermutlich giftig-


Tabellarische Übersicht der Grüngelben Ritterlinge


Verwertung

Da Laien und zum Teil auch versierte Pilzkenner die "gelbgrünbraunen Ritterlinge" nur sehr schlecht von einander unterscheiden können, wird an dieser Stelle vom Verzehr zumindest solange abgeraten, bis Sie sich nicht zumindest 100%ig sicher sind, wirklich die hier vorgestellte Art in der Hand zu haben.
Sicherheit und Gesundheit sollte immer an erster Stelle bei Ihnen allen stehen, die Sie diese Zeilen lesen. In Deutschland gilt der hier vorgestellte Pilz deshalb auch als "kein Speisepilz" wegen seiner all zu leichten Verwechslungsgefahr mit anderen, teils stark giftigen, gelbgrünbraunen Ritterlingen.
Wer aber den deutlich gerippten Rand, das gelbliche Fleisch, besonders in der Stielrinde, den Standort bei Birke und eben nicht bei Fichte und den deutlich wahrnehmbaren Mehl-Gurken-Geruch beachtet, kann als fortgeschrittener, kenntnisreicher Pilzsammler, den Gelbblättrigen Ritterling getrost auch zu Speisezwecken sammeln.
Er ist ein guter Mischpilz, sollte aber sehr gut (min. 20 Min.) erhitzt werden, da es wohl schon zu individuellen Unverträglichkeitsreaktionen (Magen/Darm) gekommen ist, von denen man nicht weiß, ob es an einer besonderen Empfindlichkeit der Person, am ungenügenden Erhitzen, oder vielleicht doch an einem noch unbekannten Toxin lag. Letzteres scheint allerdings weit hergeholt, denn der Pilz wird in Skandinavien vielerorts oft und gern gegessen, ohne dass negative Folgen zu beobachten waren.


Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes

- Pilzragout auf Toast
- Mischpilzpfanne nach Art des Hauses


Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Der Gelbblättrige Ritterling wird in Norwegen von Kennern gerne gesammelt und gilt als häufig. Zur besseren Orientierung, zumindest was die wichtigsten gelbgrünbraunen Ritterlinge anbelangt, beachten Sie bitte die oben aufgeführte tabellarische Übersicht "der Grüngelben Ritterlinge".