Mitgliederbericht
 

Ort: Norwegen, Schweden, Dänemark

Zeit: 17.7.-13.8.1998

Autor:

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Fjord-Norwegen 1998
 
Unterwegs mit Frihet II.

Freitag, 17.7. - Samstag, 25.7.

Endlich, endlich ist es soweit. Es ist Freitag der 17.07.1998 und es geht gen Norden. Um 16.00 Uhr rollen wir los.
Mit unserem Start fängt die Sonne an zu scheinen, und das, nachdem es die ganze Woche geregnet hat. Wir wollen heute noch ein ganzes Stück fahren, um uns morgen am Samstag mit Freunden in Walsrode zu treffen. Dort gibt es einen schönen Parkplatz mit schattenspendenden Bäumen, Fischteichen und einige, wenige Gleichgesinnte. Wir fahren die A7 bis Guxhagen und finden am Autohof Lomo zwischen den Lkws unser Plätzchen für die Nacht. Zur Feier des Tages köpfen wir eine Flasche Sekt und freuen uns tierisch auf 4 Wochen Urlaub.

Am Samstag 18.07. stehen wir recht früh auf und fahren weiter zum Vogelpark. Das Wetter ist nicht so schön, aber unter unseren Markisen sitzen wir im Trockenen. Nachmittags wird es dann aber auch besser.

Am Sonntag werden wir von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Wir können also draußen unter hellblauem Himmel frühstücken. Heute gehen wir in den Vogelpark und bewundern wieder einmal die prachtvollen Vögel, aber auch die wunderschöne Parkanlage. Wie jedesmal lassen wir uns die hervorragende Linsensuppe Mittags nicht entgehen. Gegen Abend verlassen uns unsere Freunde, denn die müssen leider morgen wieder in den Laden.

Am Montag treten wir dann die Reise nach Frederikshavn an, freuen uns über den Einbau des Tempomat auf den schnurgraden Strecken Dänemarks und können glücklicherweise die gebuchte Fähre vom Mittwoch einen Tag vorziehen. So kommen wir schon am Dienstag um 11.15 Uhr in Göteborg an.
Uns zieht es die E6 Richtung Oslo. Wir biegen in Richtung Hamburgsund ab und fahren Åsleröds Camping (135:- ) an. Der Platzwart fordert mich auf, in "diese" Richtung auf die Wiese zu fahren. Ich befolge seine Anweisung ..... und grabe mich bis zu den Achsen in die Wiese ein.
Hier hat es bisher tagelang geregnet und dementsprechend ist alles total aufgeweicht. Ein Traktor vom nebenan liegenden Golfplatz zieht mich mit einer Kette aus dem Sumpf und wir stellen uns auf einen festen Teil des Platzes. Dann wird aber Abends der frische Lachs gegrillt und für uns ist die Welt in Ordnung.

Heute, Mittwoch den 22.07. geht es Richtung Bergen an Norwegens Westküste. Wir setzen in Moss mit der Fähre nach Horten über. Das kostet uns 203:- und dauert etwa 30 min. Hier kochen wir erst mal unser Mittagessen und erkundigen uns nach der schönsten Strecke zur Küste. Da wir direkt an einem Touristenbüro stehen, ist die Info leicht zu bekommen. Man erklärt uns den Weg durch die Telemark. Also, los geht's; die 40 Richtung Geilo. Wir fahren eine landschaftlich wunderschöne Strecke, bei der unser Frihet aber manchmal ganz schön schnauft, denn hier gilt es ziemliche Steigungen zu bewältigen.
In der Telemark am Skiftesjøen bleiben wir für die Nacht stehen. Der Wind pfeift hier ganz ordentlich und frisch ist es mit 10° C auch. Aber die Natur und der Himmel entschädigen für Schnaken und Kälte. Immer wieder liegen hier noch Schneefelder.
Im Winter zieht auf hier die größte Rentierherde Europas entlang. Etwa 10.000-12.000 Tiere suchen sich seit 9.000 Jahren auf diesen ausgetretenen Pfaden ihren Weg. Das erinnert uns an die Rentierherde die wir auf unserem Weg zum Nordkap 1996 gesehen haben.

Am Donnerstag fahren wir weiter Richtung Bergen. Wir nehmen die Fähre Brimmnes - Bruravik (121:- für 10min) und schlängeln uns hinter einem Bus die steile Straße E7 Richtung Bergen. Dabei kommen wir immer wieder an Stellen, wo zwei Busse oder Lkw's nicht aneinander vorbeikommen. Der Bus dem wir seit vielen Kilometern folgen, bleibt auf einmal in einer Bucht stehen und hupt. Erst weiß ich nicht was er will, aber als er noch einmal hupt gehe ich davon aus, daß er so freundlich ist und meint ich wäre schneller und fordert mich so auf vorbeizufahren. Also ziehe ich an ihm vorbei und merke nach etwa 300 m das er wohl doch etwas anderes gemeint hat. Er hat nämlich den Bus gesehen der mir jetzt entgegenkommt. Ich nicht!! Der entgegenkommende einheimische Busfahrer denkt sich natürlich sicherlich seinen Teil und bleibt einfach stehen. Na und ich habe das Problem mich jetzt da durchzuschlängeln. Links der Bus, rechts die Felswand mit den überhängenden Felsnasen. Nach qualvoller rangierarbeit und einem nassen T-Shirt komme ich dran vorbei und mach mich aus dem Staub. Der nun hinter mir fahrende Bus hat mich auf jeden Fall nicht mehr eingeholt.
Bei der Einfahrt nach Bergen zahlen wir die üblichen 5:- Maut und finden auf Anhieb den Wohnmobilstellplatz. Der liegt am Wasser, aber die Mobile stehen ungeheuer eng und für den Hund gibt es gar keine Möglichkeit mal ....na ihr wißt schon.
So entschließen wir uns auf einen Campingplatz zu fahren. Bergen Camping in Breistein fahren wir zuerst an; aber hier gefällt es uns nicht. Auch einige andere Plätze besuchen wir, aber die gefallen uns auch nicht und so landen wir auf Lone Camping (165:- ). Der Platz ist zwar stellenweise auch ganz schön durchgeweicht, aber wir finden ein schönes Plätzchen und für eine Nacht ist das auch nicht so wild.

Am Freitag, 24.07. fahren wir nach Bergen hinein und stellen uns auf einen ausgeschilderten Großparkplatz am Busbahnhof. Von hier kommt man auch zu Fuß schnell in die Innenstadt und an den Hafen. Das Wetter spielt heute leider nicht so mit und so erleben wir ein verregnetes Bergen. Trotzdem ist der Fischmarkt ein Erlebnis. Wir sehen hier zum ersten mal Walfleisch. Es sieht aus wie gut abgehangenes Rindfleisch. Wir nicht wissen wie man es zubereitet, lassen es deshalb liegen und decken uns mit anderen Leckerbissen ein.
Da es in Strömen regnet, beschließen wir weiter Richtung Stavanger zu fahren. Wir nehmen die E39 und müssen über die Fähren Halhjem - Sandvigvåg (352:- für 50 min) und Skersholmane - Valevåg (167:- für 20 min). Für die Nacht biegen wir dann von der E39 ab und fahren ein Stück Richtung Haugesund. Hier finden wir ein schönes Plätzchen, wie sollte es anders sein, an einem See.

Samstag, 25.07. geht's dann zurück auf die E39 und wir fahren mit der Fähre Arsvågen - Mortevika (321:- für 30 min), überqueren auf vielen Brücken die Fjorde und dann kommt etwas besonderes. Wir unterqueren 2 Fjorde durch Tunnel; einer mit 133 m.u.N. und ein zweiter mit 223 m.u.N. der über 6 km lang ist. An Maut bezahlen wir dafür 90:- NOK. Ein mulmiges Gefühl so tief, mit soviel Wasser oben drüber zu sein.
Gegen Mittag fahren wir auf den Campingplatz Mosvangen in Stavanger (135:- ).

Sonntag, 26.7. - Donnerstag, 13.8.

Wir wollen uns heute (Sonntag, 26.07.) Stavanger anschauen. Aber erst mal gräbt sich unser Nachbar mit seinem Wohnmobil gründlich ein. Erst ein Jeep zieht ihn da raus. Wir fahren mit den Fahrrädern das kurze Stück in die Stadt und zum Hafen. Die Altstadt ist wunderschön und der Schaufensterbummel macht echt Spaß. Gott sei Dank haben nur wenig Geschäfte auf.
Nachmittags wird erst mal gewaschen; Klamotten und Leute. Frisch geduscht darf ich dann ein Interview geben. Fürs Radio werde ich nach den Delikatessen des Landes gefragt. Na und Knäckebrot mit verschiedenen Saucen darf ich dann probieren und soll mein Urteil abgeben. Das tue ich dann auch, aber dem Moderator merkt man an, daß mein Geschmack nicht der Seine ist. Wir trennen uns trotzdem freundschaftlich.
Abends gesellt sich dann noch ein tolles Reisemobil zu uns. Es ist ein alter Setra Bus, der hinten eine komplette Motorrad-Werkstatt hat und vorne lebt die ganze Familie. Einfach ein Riesenteil. Der Bus wird von tollen Airbrush-Motiven verziert. Am Schönsten ist ein Polarfuchs.
Nach einem kurzen Einkaufsbummel in Stavanger fahren wir in das nahe Sandnes - der Fahrradstadt Norwegens. Hier soll die längste Einkaufsstraße Norwegens sein? Wir können das nicht bestätigen, ist aber wohl auch nicht so wichtig, denn bummeln kann man auf jeden Fall toll hier..
Unser nächstes Ausflugsziel interessiert uns viel mehr. Wir wollen auf den Preikestolen - die Predigerkanzel. Mit der Fähre setzen wir über den Lysefjord (sorry, Preis und Dauer haben wir nicht notiert).
Von Süden kommend ist der Lysefjord das Tor nach Fjord-Norwegen. Der 40 km lange Fjord mit den faszinierenden Bergen wurde in der Eiszeit von den massiven Gletschern geformt, die das Land bedeckten. Wer gern wandert und Ausdauer hat, kann von Wanderzielen wie der Kanzel (Preikestolen), dem Kjerag, von Bratteli und Fløyrli aus eine wunderschöne Aussicht genießen. Auch vom höchsten Punkt der Straße Lysevegen oberhalb von Lysebotn oder von der neuen Brücke über die Fjordmündung hat man eine phantastische Aussicht. Über die Brücke gelangt man beispielsweise zur vorzeitlichen Siedlung Landa in der Nähe von Forsand, dem Hauptort der Gemeinde.
Eine Schiffahrt auf dem Fjord ist ein unvergeßliches Erlebnis inmitten mächtiger Berge und Wasserfälle und vorbei an Seehundkolonien, Ziegen und abgelegenen Höfen. Von Stavanger aus fahren Ausflugsschiffe ab, und die Fähren über den Lysefjord legen u.a. in Stavanger, Lauvvik, Forsand, Songesand und Lysebotn an. Die Fähre bietet Ihnen die Möglichkeit zu einer phantastischen "Fjord und Fjäll-Rundfahrt", bei der sich nach der Fährfahrt nach Lysebotn die Rückfahrt mit dem Auto über Lysebotn oder Songesand anschließt (im Winter gesperrt).
Die beliebte Touristenstraße Lysevegen führt von Lysebotn am Fuße des Lysefjordes bis nach Sirdal. Die Straße wurde ursprünglich als Baustraße im Zusammenhang mit dem Ausbau des Kraftwerkes Tjodan angelegt und 1984 offiziell eröffnet. Vor dieser Zeit war für die Bewohner in Lysebotn der Wasserweg die einzige Verbindung mit der Umgebung.
Von Lysebotn aus führt die Straße zunächst durch einen 1100 Meter langen Tunnel. Dann schlängelt sich der Weg über 27 scharfe Haarnadelkurven ins Hochgebirge hinauf. Am Ende des Aufstiegs (640 m ü.d.M.) liegen das Aussichtsrestaurant Øygardsstøl und der Parkplatz, an dem die Wanderung zum Kjerag beginnt. Der höchste Punkt auf der Straße liegt 950 m ü.d.M. am See Andersvatn.
Kurz nach der Fähre geht es rechts ab zum Preikestolen Camping. Es geht ziemlich steil bergauf und es macht sich zum erstenmal bemerkbar, das unser Frihet nicht mehr so richtig zieht. Wir schieben das auf schlechte Sprit-Qualität und denken uns nichts weiter dabei. Wir haben nämlich in einem kleinen Dorf weit ab von der Hauptstrecke getankt. Erst mal fahren wir bis auf den Parkplatz, von dem aus man den Preikestolen erklimmen kann. Da der allerdings 60:- Gebühr kostet, halten wir uns gar nicht auf, sondern fahren wider runter zum Preikestolen Camping.
Auf dem Platz suchen wir uns ein einigermaßen trockenes Plätzchen und machen es uns für den Rest des Tages bequem. Ein Ehepaar das die Tour heute gemacht hat, wird von uns zum Kaffee eingeladen und über den Weg ausgequetscht. Klingt alles unheimlich interessant. Wir freuen uns auf morgen.

Früh geht es dann am Dienstag 28.07. auf Achse. Wir fahren das Stück zum Parkplatz hoch und stellen Frihet ab. Der Aufstieg soll ca. 2 Stunden dauern; nach den ersten 20 Minuten sind wir allerdings schon "patschnaß" und keuchen ganz schön. Nur Cindy ist noch richtig fit. Wir kraxeln trotzdem weiter, überqueren einen Sumpf auf Holzdielen und haben einen steilen Hang vor uns. Cindy hält sich echt tapfer und bekommt von uns den Titel "Gemse" zugeteilt. Ist aber auch echt steil hier. Über tolle Wege kämpfen wir uns, wie alle anderen auch, nach oben. Teilweise klettert man Felsblöcke, direkt am mehrere 100 m tiefen Abgrund. Geländer gibt es nicht und trotzdem passiert hier nichts. In Deutschland unmöglich, hier ganz normal. Dann nehmen wir die letzte Kurve.... und werden von der Aussicht überwältigt. Die Anstrengung hat sich wirklich gelohnt.
Preikestolen grüßt uns. Wir stehen 600m über dem Lysefjord und haben einen phantastischen Blick Richtung Lysebotn. Geschafft auf dem Preikestolen

Die Kanzel, die bekannteste Touristenattraktion in Ryfylke, erhebt sich 604 Meter über den Lysefjord. In früherer Zeit trug das Plateau den Namen Hyvlatånna (Der Hobelzahn). Das etwa 25x25 m große Felsplateau entstand wahrscheinlich vor rund 10.000 Jahren nach einer Frostsprengung.
Das größte Erlebnis ist ohne Zweifel der Aufenthalt auf dem eigentlichen Gipfelplateau. Die Hütte "Preikestolshytta" liegt in der Nähe der Str.13 südlich von Jørpeland. Sie ist mit dem Auto oder im Sommer auch mit dem Bus ab Tau zu erreichen. Von hier führt ein Pfad durch leicht hügeliges Gelände bis zur Kanzel.
Denken Sie an feste Schuhe, warme Kleidung und etwas zu essen. Im Sommer bietet die Hütte "Preikestolhytta" Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurantbetrieb. Der Fjällgasthof ist Ausgangspunkt für mehrere andere ausgeschilderte Wanderwege. Ein gebührenpflichtiger Parkplatz, Informationskiosk und sanitäre Anlagen gehören zur Hütte (Mai-Sept.). Die Kanzel kann man auch vom Fjord aus erleben - entweder mit dem Ausflugsschiff, mit der Autofähre ab Stavanger oder von mehreren Anlegestellen am Lysefjord.
Die Tour wollen wir das nächste Mal in dieser Gegend in Angriff nehmen, da der Aufstieg etwa doppelt so schwer ist und doppelt so lange dauert.
Nach einer Rast mit Stärkung und vielen Bildern machen wir uns auf den Rückweg. Komisch, das geht schneller.
Zurück auf dem Campingplatz beschließen uns erst mal einen Tag auszuruhen und stellen uns ans Wasser. Mittwoch waschen wir ein wenig Wäsche und vergammeln den Tag. Am Donnerstag setzen wir die Tour über die Ryfylkevegen fort. Kurz vor Hjelmeland verlassen wir die 13 und finden in Fister einen sehr schönen kleinen Campingplatz direkt am Fjord. (100:- + 20:- Strom; 200:- Boot/Tag)Fister Camping



Am Freitag, 31.07. lernen wir bei ganz tollem Wetter Elisabeth, Günter und Simone Müller kennen. Sie sind mit einem Clou Trend unterwegs. Wir kommen sofort ins Gespräch und ... Günter und Simone bringen René und mir das Angeln bei. Klasse, wir wollen natürlich sofort unsere eigenen Ruten und fahren deswegen nach Hjelmeland. Die Angel ist zwar nicht die Beste und ganz schön teuer, aber hier bekommen wir nichts anderes. Trotzdem fange ich damit meinen ersten Rotbarsch. Prima.

Am Samstag fahren wir bis gegen 15.00 Uhr zum Fischen. Das Ergebnis ist sehr mager, aber es reicht für das gegrillte Abendessen. Am Sonntag machen wir einen schönen Spaziergang und genießen die Sonne. Abends versuchen wir noch einmal unser Glück beim Fischen, fangen aber nicht viel.

Montag den 03.08. folgen wir dem Tip von Günter und wollen nach Skudeneshavn bei Haugesund. Hier hat er sich sehr preiswert eine komplette Rute im Ausverkauf zugelegt. Die wollen wir uns auch holen. Seinem Tip zufolge können wir dann in Ferkingstad (zwischen Haugesund und Skudeneshavn) auf dem Meer große Dorsche fangen. Wir setzen auf dem Weg zweimal mit der Fähre über; einmal Hjelmeland - Nesvik (101:- ) und von Sand nach Ropeid (121:- ). Unterwegs entdecken wir in Vikedal einen schönen Campingplatz direkt am Fjord.
In Haugesund geht es über eine gaaanz hohe Brücke über das Hafenbecken; da hat's vielleicht gepfiffen.
In Skudeneshavn finden wir den Laden sofort und finden tatsächlich auch noch zwei Angeln, denn René möchte jetzt natürlich auch seine eigene. Mittlerweile bewölkt es sich doch ziemlich. In einem Lebensmittelgeschäft decken wir uns noch ein und als wir es verlassen, fängt es an zu nieseln. Wir fahren Richtung Ferkingstad. Als wir dort ankommen, gießt es in Strömen und erfahren, das es hier seit einer Woche so ist. Der Sturm läßt weiße Schaumkronen auf den hohen Wellen tanzen. Erst denken wir, na dann kann es ja so nicht ewig weitergehen, doch als wir uns im Hafenbecken beim Abendessen durchschütteln lassen müssen, beschließen wir weiterzufahren. Deshalb fahren wir zurück in Richtung "untere Telemarkstrecke" 134 . In Skoldastraumen auf dem Campingplatz bleiben wir über Nacht. Es regnet ununterbrochen.

Am Dienstag morgen (04.08.) nehmen wir uns ein Boot und gehen 2 Stunden angeln. Einzige Ausbeute ist ein Dorsch in Größe eines Köderfisches. Da es inzwischen wieder heftig regnet setzen wir uns in unseren Weinsberg und düsen Richtung Oslo. Wir nehmen die wunderschöne Strecke E134 (1x Maut von 40:- ). Unterwegs sehen wir einen großen Wasserfall und fahren diesen Tag bis Notodden, wo wir am Heddalsvatnen direkt am Wasser stehenbleiben. Unterwegs an den steilen Strecken ärgert uns immer wieder, das der Motor nicht richtig zieht. Wir haben den Turbolader in Verdacht und befürchten schon das er kaputt ist.
Mittwoch erreichen wir dann die Fähre Horten - Moss und befinden uns kurz danach wieder auf schwedischem Boden. Wir erinnern uns an den Campingplatz Rörvik bei Hamburgsund, wo wir vor zwei Jahren auf dem Rückweg vom Kap so toll gestanden haben.
Nach kurzer Suche finden wir ihn auch und bekommen auch wieder den schönen Platz direkt am Wasser. Hier wollen wir noch eine Woche stehenbleiben.Rörviks Camping

Ein Boot zum Angeln bekommen wir hier leider nicht. Wir lassen uns aber dadurch die Laune nicht verderben und Abends gibt es erst mal eine riesige Portion Lachs und Krabben.

Am folgenden Tag (Donnerstag 06.08.) laufen wir die 3km nach Hamburgsund und erfahren das es dort bei Klas Ericcson ein Boot zu vermieten gibt. Er wohnt auf Hamburgö und wir bekommen das Boot auch tatsächlich. Jetzt haben wir zwar ein Boot; zum Angeln ist der Wind allerdings leider zu stark. Ohne Rettungsweste trauen wir uns alle vier aus dem Windschutz der Insel und bekommen ganz schön "Fracksausen". Der Seegang ist für ein so kleines Boot ganz schön hoch und wir machen uns ganz schnell wieder in den Hafen.
Am Freitag haben wir dann mehr Glück. René und ich fahren raus, fangen 10 kleine Wittlinge und eine dicke, fette Makrele. Die schmecken Abends gegrillt ganz toll. Samstag bis Montag haben wir viel Spaß beim rumfahren mit dem Boot und beim Angeln. Auch Silvia fängt jetzt ihren ersten Fisch. Dienstag ist unser letzter Tag auf Rörviks Camping. Eine strahlende Sonne möchte uns wohl trösten. Wir decken uns noch mit über 6 Kilo Lachs ein und schlemmen Abends. Mit Heiner und Antje aus Hamburg trinken wir noch ein Fläschchen Rotwein. Mittwoch geht's leider Richtung Heimat. In Göteborg gehen wir noch einmal shoppen und finden das "Pizza satt"-Lokal auch tatsächlich wieder. Dann rollen wir zur Fähre. Wir checken ein und warten auf die Schnellfähre HSS Carisma. Dieser Katamaran ist wirklich eine Wucht. René gelingt es noch während der Überfahrt auf die Brücke zu kommen und ist von der Technik toootal begeistert.
HSS Charisma

Damit setzen wir über nach Frederikshavn. Mit unserer schwachen Motorleistung wollen wir die Lkws nicht auf die Palme bringen und fahren deshalb in Dänemark angekommen, weiter bis etwa 50 km vor der deutschen Grenze. Morgen früh wollen wir in Hamburg in die Werkstatt. Von unterwegs aus rufen wir in einer Werkstatt an und bekommen die Info wir sollen ruhig mal vorbeikommen. Die finden auch das Problem sofort. Das übel ist --eine lose Schlauchschelle. Nach 10 Minuten sind wir wieder unterwegs und machen bei einem Italiener / Perser halt. Das Essen ist suuuper und wir voll bis "Oberkante Unterlippe". Vollgefre... legen wir dann die letzten 500 km in einem Stück zurück. Jetzt zieht der Wagen ja wieder richtig und eines stellen wir zum wiederholten Male fest

"Dort in “Norge” waren wir nicht zum letzten Mal"!!