Vorab etwas zu dem Thema Pilze kochen ganz allgemein.

Eine Pilzmahlzeit ist in der Regel sehr schwer verdaulich, weshalb sie nicht zu üppig ausfallen und auch nicht zu spät am Abend genossen werden sollte.

Dies liegt nicht nur am hohen Eiweißanteil, der ist bei Fleisch deutlich höher. Sondern es liegt auch daran, dass die Pilze alle in mehr oder minder großem Maße Chitin, also das Baumaterial des Insektenpanzers, mit in ihre Zellen einbauen.

Da der menschliche Magen-/Darmtrakt nicht in der Lage ist, diesen Stoff zu knacken, ist es für uns wichtig, die zubereitete Speise so magenfreundlich wie nur möglich zu gestalten. Eine lange Kochzeit führt nicht nur dazu, dass die in fast allen Pilzen vorhandenen hitzeempfindlichen Gifte ( fast alle Pilzarten sind roh giftig!!!) möglichst vollständig zerstört werden.

Nein, eine lange Garzeit macht uns die Speise auch bekömmlicher. Die These, dass die guten Inhaltsstoffe der Pilze wie Vitamine und Mineralien durch das Kochen zerstört werden, ist wohl richtig. Es ist aber auch richtig, dass wir an die Inhaltsstoffe unzerstörter Zellen aus oben genannten Gründen überhaupt nicht herankommen.

Was nützt aber ein Tresor voller Geld, wenn ich den Schlüssel zur Schatzkammer nicht habe? Im Falle unserer Pilze heißt dies, was nützen mir die Vitamine, die ich nicht verwerten kann und die spätestens einen Tag später ungenutzt wieder ausgeschieden werden.

Dass Pilze viele gute Inhaltsstoffe haben wird überhaupt nicht bestritten, dass sie aber ein wertvolles Nahrungsmittel sein sollen bestreiten wir sehr wohl. Es gibt da einen Versuch der Ihnen zeigt was hier gemeint ist:

Öffnen Sie eine Dose mit kleinen ganzen Champignons. Schlucken Sie einige davon ganz runter, was gut geht, da die glitschigen Dinger ganz von alleine rutschen. Beobachten Sie 12 - 24 Stunden später Ihre Toilette. Die Dinger kommen garantiert unverdaut und im Ganzen wieder zum Vorschein.

Pilze sind also ein Genussmittel und keine vermeintlichen Vitaminbomben, wie das eine ordentliche Schüssel Salat ist oder ein zartes Gartengemüse.

Dazu noch ein Beispiel:

Sie würden täglich so viele Pilze essen, wie sie nur wollten. Diese aber nur in Wasser gegart, ohne Fett und ohne weitere Nahrungsmittel. Sie müssten, trotzdem Sie niemals Hunger leiden würden, langsam aber sicher verhungern! Zumindest hätten Sie bereits vorher mit extremen Vitamin- und Mineralstoff- Mangelerscheinungen zu kämpfen.

Wegen der schweren Verdaulichkeit ist es dem menschlichen Körper überhaupt nicht möglich, so viele Pilze zu essen. Wenigstens nicht so viele, wie der Körper zum Leben, ja Überleben, benötigt.

Vergessen wir also den "Kochschongang" bei den Pilzen, kochen sie ordentlich! Also mindestens 20 - 30 Minuten durchgaren. Geben sie, um den Bedarf an Vitaminen zu decken, einer zusätzlichen Schüssel Salat den Vorzug.

Der Autor isst sehr gerne Pilze und ebenso gerne kocht er sie selbst, jedoch rein aus Genussgründen. Und diesen Genuss will er nicht in der Nacht, wenn so ein "Pilz-Stein" in seinem Magen liegt und ihm den Schlaf verwehrt, bitter bereuen.