Der Pilz des Monats September 2003

Rußbrauner Schneckling   Rußbrauner Schneckling

- Rußbrauner Schneckling -
- Hygrophorus camarophyllus (Alb.&Schw.:Fr.) Fr. -
- Norwegisch: Sotvokssopp -
- sehr guter Speisepilz, aber in D -> RL2 ! -



Allgemeine Beschreibung:

Gattungszuordnung

Der Rußbraune Schneckling ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Blätterpilzverwandten (Agaricales)
- Familie der Wachsblättler (Hygrophoraceae)
- Gattung der Schnecklinge (Hygrophorus)



Der Rußbraune Schneckling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 134/3
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 110/1 (erwähnt)
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 196/1
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 140
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 247/2
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 118/1

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.



Beschreibung der Art:

Hut 4 -12 cm breit rußgrau- bis schwarzgraubraun, an der Kante oft mit weißem bzw. deutlich hellerem Rand.
Huthaut eingewachsen radialfasrig, immer trocken.
Lamellen schmutzig beige-weiß, breit gebogen bis herablaufend (im Alter stärker ausgeprägt), weich und wachsartig (die Gattung heißt deutsch: Wachsblättler!).
Stiel zylindrisch, trocken, ringlos, graubräunlich überhaucht, farblich scharf an der Lamellenanwachsstelle abgesetzt.
Geruch und Geschmack mild, eher unbedeutend.

Vorkommen:

In Deutschland im Sept./Okt. im feuchten moosigen bis moorigen und sauren Nadelwald unter Fichten und oder Kiefern. -Sehr selten - In Skandinavien häufiger Begleitpilz der Nadelbäume in den weiten Sumpf- und Moorlandschaften und dort bereits ab August bis Ende Oktober zu finden


Rußbrauner Schneckling

- Rußbrauner Schneckling -
- Hygrophorus camarophyllus (Alb.&Schw.:Fr.) Fr. -
- Norwegisch: Sotvokssopp -
- sehr guter Speisepilz, aber in D -> RL2 !-

Verwechslungen:

Eigentlich nur mit einigen anderen (ebenfalls essbaren und ebenfalls sehr seltenen) Schnecklingen wie z.B. dem schwarzfasrigen Schneckling, Hygrophorus atramentosus, der aber nur auf Kalkböden zuhause ist.

Verwertung:

Der rußbraune Schneckling ist ein Pilz, der aufgrund seiner großen Seltenheit in Deutschland unbedingt geschont werden sollte. Er steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pilzarten und hat dort die Kennziffer 2 = "stark gefährdete Art die vom Aussterben bedroht ist". Dahingegen ist der rußbraune Schneckling in Skandinavien eine sehr häufige Art und werden wegen ihres delikaten Geschmacks, der sich während des Kochens entwickelt, ganz besonders gerne von Pilzkennern zu Speisezwecken gesammelt.
Der Pilz eignet sich sehr gut zum Trocknen und der Verfasser hat selten so gerne "Suppe" gegessen wie bei seinen Freunden in Bergen, die ihm mitten im tiefen Winter eine Suppe, hergestellt aus getrockneten rußbraunen Schnecklingen und norwegischer Kochsahne (Matfløte) servierten.
Hier ist Ihre eigene Phantasie gefragt, denn ein spezielles Rezept gibt es wegen des oben erwähnten notwendigen Artenschutzes hier in Deutschland nicht.


Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes:

Kein Rezept vorhanden.


Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Besonders moosig-moorige Gebiete im tiefen Nadelwald mit kräftigem Heidelbeergesträuch sollte abgesucht werden. Der Pilz kommt dort in Gesellschaft der hier bereits als Pilz des Monats beschriebenen, bzw. noch zu beschreibenden folgenden Pilzarten vor: Zigeuner/Reifpilz (Feb.2002) oder auch von Schafporlingen, Maronenröhrlingen (Dez. 2003), Apfeltäubling (Juli 2003) u.v.a.