Der Pilz des Monats November 2001

Sandröhrling  Sandröhrling

- Der Sandröhrling -
- Suillus variegatus (Swartz:Fr.)O.Kuntze -
- Norwegisch: Sandsopp -
- Speisepilz -

Gattungsbeschreibung laut Ewald Gerhardt:

Der Sandröhrling ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Röhrlingsverwandten (Boletales)
- Familie der Röhrlingsartigen (Boletaceae)
- Gattung der Schmierröhrlinge (Suillus)



Der Sandröhrling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 492
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 064
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 152
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 035
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 215

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.



Beschreibung der Art

Kurzcharakteristik

Der Hut ist jung, meist deutlich halbkugelig geformt und flacht später beim Aufschirmen nur unwesentlich ab, 5 - 12 cm breit. Die Huthautfarbe ist schmutziggelb bis gelbbräunlich und im jungen Zustand mit feinfilzigen sand-/ rostfarbenen Schüppchen besetzt, die nach und nach dunkler werden und zum Schluss fast ganz verschwinden. Nur bei starker Feuchtigkeit ist die Huthaut klebrig bis leicht schmierig und nur dann ist die Verwandtschaft zu den Schmierröhrlingen auch für den Laien erkennbar.

Die Röhren sind sandfarben bis bräunlich mit einem deutlichen Olivton und verhältnismäßig klein.

Der Stiel ist wie der Hut gefärbt, meist jedoch etwas heller im Farbton, ringlos ohne nennenswerte besondere Kennzeichen, bis 10 cm hoch, 1 - 2 cm breit und regelmäßig zylindrisch geformt.

Das Fleisch ist blassgelb und im Schnitt stellenweise schwach blauend, Geruch nach Wald und Pilz, der Geschmack ist mild ohne besondere Auffälligkeiten.

Sandröhrling

Sandröhrling



- Der Sandröhrling -
- Suillus variegatus (Swartz:Fr.)O.Kuntze -
- Norwegisch: Sandsopp -
- Speisepilz -

Vorkommen:

Von Juli bis November, in Norwegen von August bis Oktober, vor allem auf sauren Böden bei Kiefer, Mykorrhizapilz.

Verwechslung

Kaum, lediglich der in Süd- und Südosteuropa vorkommende seltene Zirben - Röhrling wäre hier anzuführen, aber diesen Pilz hat auch der Autor in Natura noch nicht gesehen. Eine Verwechslung mit anderen gelbbraunen Röhrlingen ist bei ungenauer Beobachtung immer möglich, da es jedoch bei diesen Röhrlingsarten keine gefährlichen Giftpilze gibt, ist ein solcher Missgriff ungefährlich und kann vernachlässigt werden.

Verwertung:

Der Sandröhrling ist ein passabler bis guter Mischpilz, jedoch als Einzelgericht völlig ungeeignet.

Ein erfinderischer Pilzfreund hat aber herausgefunden, dass getrocknete und wieder eingeweichte Sandröhrlinge, die man wie Morcheln zubereitet, zu einer wahren Geschmacksbombe werden und dann den leckeren Frühjahrspilzen schon echt Konkurrenz machen können.

Der Autor hat dies zwar noch nicht selbst ausprobiert, aber entsprechende Versuche sind geplant und über die Ergebnisse wird hier auf der Pilzseite noch berichtet werden.


Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes

- Pilzragout auf Toast
- Morchelrahm auf Spaghetti
  (aber mit Sandröhrling anstatt Morcheln, denn nach dem Trocknen und
  Einweichen des Sandröhrlings in Cherry-Wasser schmeckt der Pilz morchelartig)
- Pilzstreugewürz


Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Der Sandröhrling gehört zu unseren steten Begleitern durch alle nordischen Kiefernwälder bis hoch hinauf ins Nordland bei Alta. Ein großer Vorteil des Sandröhrlings besteht darin, dass er bei weitem nicht so oft vermadet ist, wie wir das sonst von den Röhrlingen im Allgemeinen so kennen.