Der Pilz des Monats März 2006

Erlenkrempling

- Erlenkrempling –
- Paxillus rubicundulus, syn.: Paxillus filamentosus –
- Norwegisch: Orepluggsopp –
- Speisewert nicht bekannt, aber vermutlich giftig –


Gattungszuordnung

Der Erlenkrempling ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Röhrlingsverwandten (Boletales)
- Familie der Kremplingsartigen (Paxillaceae)
- Gattung der Kremplinge (Paxillus)



Der Erlenkrempling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 242/2
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 90/2
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 177/2
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 103
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 233/1
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon nicht enthalten

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.


Beschreibung der Art:

Hut bis 7 -10 - 12 cm breit, trichterig niedergedrückt, braungelb, ockerbräunlich bis rotbräunlich mit lange einrolltem Rand, der aufgerollt dünne scharfe, unregelmäßig verbogene, schneidenartige Kanten bildet, zur Mitte hin mit schwarzgrünlichen, eingewachsenen faserigen Schüppchen besetzt. Die gesamte Huthaut wirkt dadurch irgendwie zerrissen/aufgerissen und setzt sich damit deutlich von seinem nahen Verwandten, dem Kahlen Krempling ab. Feucht schmierig klebrig, trocken glatt bis schuppig wirkend.
Lamellen gelbbräunlich, auf Druck langsam nach rötlichbraun verfärbend, jedoch weit weniger empfindlich als der sofort reagierende kahle Krempling, leicht gedrängt und teilweise gegabelt, lang am Stiel herablaufend.
Stiel 5 - 6 x 1 cm rötlichbraun, eingewachsen faserig.
Fleisch ocker - hellgelbbraun, beim Durchschneiden langsam nach fuchsigbraun verfärbend, am stärksten in der Stielbasis.
Geruch unbedeutend pilzig.
Geschmack mildsäuerlich.
Sporenpulver gelblich.


Vorkommen:

Juli bis Okt. (Nov.) gesellig in feuchten Erlenwäldern, Erlenbrüchen und in Auwäldern an See- und Bachufern.

Verwechslungen:

Der Erlenkrempling kann leicht mit dem Kahlen Krempling verwechselt werden, wenn man nicht auf die deutlich eingewachsen- fasrigrissige Huthaut des Erlenkremplings und dessen typisch feuchten Standort bei Erlen achtet, allerdings ist eine Verwechslung nur theoretisch interessant, da für beide Pilzarten eine Verwendung im Kochtopf generell auszuschließen ist.


Kahler Krempling

- Kahler Krempling –
- Paxillus involutus –
- Norwegisch: Pluggsopp –
- tödlich giftiger Pilz –


Auch der Samtfußkrempling ist leicht mit dem kahlen Krempling zu verwechseln, allerdings nur, wenn man dessen samtige Huthaut und besonders den schwarzbraunfizigen Stiel sowie seinen Wuchsort auf toten Nadelholzstümpfen übersieht. Dieser Pilz ist sogar essbar, aber nur ganz guten Pilzkennern zum sammeln zu empfehlen.

Samtfußkrempling

Samtfußkrempling

Samtfußkrempling

- Samtfußkrempling –
- Paxillus Atromentosus –
- Norwegisch: Fløyelspluggsopp –
- jung, guter Speisepilz –


Verwertung:

Der Erlenkrempling ist kein Speisepilz, vermutlich ist er sogar wie der kahle Krempling giftig, was bedeutet, sein Genuss könnte im Einzelfall tödlich enden!
Der Erlenkrempling wie auch seine nahen Verwandten der Kahle Krempling und auch der Samtfußkrempling werden in Skandinavien zum Färben von Wolle eingesetzt, näheres dazu werden wir zu einem späteren Zeitpunkt berichten.


Besonderer Tipp für Nordlandreisende

Durch den hohen Bestand von Erlenwäldern in Skandinavien ist der bei uns seltene Pilz, dort oben häufiger anzutreffen als der bei uns allgemein vorkommende Kahle Krempling.